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Roadtrip

Wie soll ich nur die absolut unglaublichen letzten paar Wochen in einem Eintrag zusammen fassen? Der Roadtrip war eindeutig das i-Tüpfelchen auf meinem ganzen super Jahr hier und haben die USA zu meinem Lieblings-Urlaubsland gemacht. Wie bereits im letzten Eintrag erwähnt, hat meine Kamera pünktlich zum Roadtrip den Geist aufgegeben, weshalb meine Handykamera herhalten musste – wundert Euch also nicht über eventuell schlechte Bildqualität!

#1: Crater Lake

Ich begann meinen Roadtrip zusammen mit Bene, Lena (Benes Schwester, die zu Besuch aus Deutschland hier war) und Tobi, einem PPP-Teilnehmer, der in Vermont platziert war. In Portland sammelten wir dann noch Anneke auf, eine weitere PPP-Teilnehmerin. Unseren ersten Stopp machten wir an Oregons einzigem Nationalpark: Dem Crater Lake. Wo heute der tiefste See der USA ist, brach vor ungefähr 7.700 Jahren ein Vulkan aus. Der Krater, der dabei entstand, füllte sich anschließend mit Regenwasser, was auch erklärt, warum die Wasserqualität in Crater Lake die beste ganz Nordamerikas ist. Der See sieht richtig schön aus und ist unglaublich blau – kein Wunder, dass die ortsansässigen Indianer ihn auch heute noch als heilige Stätte ansehen.

Crater Lake

#2: Redwood National Park

Als nächstes ging es (für mich nach meinem Roadtrip mit Papa und Lena im April zum zweiten Mal) die kalifornische Küste entlang Richtung Süden, durch den Redwood National Park. Wir campten eine Nacht auf einem Campingplatz inmitten der Mammutbäume (die California Redwoods sind die höchsten Bäume der Erde) und verbrachten einen Tag damit, durch die Wälder zu wandern und uns die Bäume von nahem anzuschauen.

Danach ging es weiter an der Küste entlang bis nach San Francisco. Wie man auf den Bildern sieht, war das Wetter in Nordkalifornien sogar kälter als in Washington State! Als wir mit zwei Frauen ins Gespräch kamen, erklärten sie uns, dass regnerisches Wetter in Nordkalifornien um diese Zeit normal sei: “Wenn ihr später ins Landesinnere Kaliforniens fahrt, wird es mit jeder Meile wärmer werden!”

Redwood National Park

California Coast

 

California Coast

#3: San Francisco

Wie auch die beiden Male zuvor hatte ich eine tolle Zeit in dieser einzigartigen Stadt, die man einfach nicht zu oft besuchen kann. Dieses Mal fuhr ich sogar selbst mit dem Auto über die Golden Gate Bridge! Wir schlenderten durch die Straßen, kauften uns berühmtes sourdough (Sauerteig) bread und sahen uns die Golden Gate Bridge an. Womit wir nicht rechneten war, dass an dem Aussichtspunkt plötzlich Steffen (PPP-Teilnehmer) mit seinem Freund neben uns stand! Die beiden machen auch gerade ihren Roadtrip durch die USA.

Am Abend genossen wir schließlich die Aussicht auf die Skyline von Treasure Island aus.

San Francisco

Aussicht von Treasure Island

Aussicht von Treasure Island (links ist die Bay Bridge)

#4: Santa Cruz, Monterey, Carmel-By-The-Sea

Wir setzten unsere Fahrt entlang der Küste am berühmten Highway 1 fort und machten Stopps in der Touristenstadt Santa Cruz, in Monterey und in der Reichenansiedlung Carmel-By-The-Sea. Jede dieser drei Städte ist wunderschön und in jede würde ich nur allzu gerne für einen längeren Urlaub einmal zurück kommen. Im Gegensatz zur nordkalifornischen Küste war das Wetter überall sonnig und warm. Es gab lange weiße Sandstrände, viele kleine Shops und Restaurants, die Seafood servieren. Neben dem Sonnenuntergang konnten wir in Carmel-By-The-Sea sogar Delfine schwimmen sehen!

California Coast

Carmel-By-The-Sea

Carmel-By-The-Sea

#5: Yosemite National Park

Im Yosemite National Park verbrachten wir die nächsten drei Nächte. Der Park liegt immer noch in Kalifornien, doch auf dem Weg dorthin veränderte sich die Landschaft sehr: Es wurde trockener und heißer, während die Städte kleiner und immer weniger wurden. Obwohl Kalifornien fast 40 Mio. Einwohner hat, gibt es eindeutig auch Gegenden, in denen vor allem Felder vorzufinden sind.

Der Yosemite National Park befindet sich in der Gebirgskette Sierra Nevada und wurde in den 80er Jahren zum Weltkulturerbe erklärt. Er ist vor allem für seine beeindruckenden Felsenwände aus Granit, Wasserfälle, Bäche und großen Mammutbäume berühmt. Wir hatten Glück, in einem der Campgrounds noch einen Platz zu finden – im Sommer sind diese meistens sehr voll und Leute stehen teilweise über Nacht an, um am nächsten Morgen eine campsite zu ergattern. Glücklicherweise hatten wir außerdem einen Campingplatz erwischt, an dem es fließendes Wasser gab – wenn auch nur kalt (hier nicht selbstverständlich). Zum Duschen fuhren wir mit dem Bus bis ins Curry Village und bezahlten zusätzliche $5. Um unser Essen vor Bären zu schützen, musste alles immer in bärensicheren Containern verstaut sein – die offensichtlichere “Gefahr” waren jedoch Eichhörnchen, die überall in unserem Camp vorzufinden waren und die in der Hoffnung, auf Essen zu stoßen, sogar Benes Rucksack zerfetzten.

Ich war überrascht, dass es in dem Nationalpark tatsächlich Villages (“Dörfer”) mit Hotels, Supermärkten und Schwimmbädern und sogar einen Shuttle Service gab. Ich war eindeutig noch in keinem Nationalpark, der so gut ausgebaut ist und in dem auch so viele Menschen sind!

Die Tage verbrachten wir mit Hiking, Baden am Fluss und natürlich fuhren wir auch mal durch den Park und legten Stopps an dem ein oder anderen ein. Am Abend gab es meistens ein Lagerfeuer (auch mit S’mores!) und natürlich wurde auch in Anneke’s Geburtstag mit Kuchen, Luftballons und einer Krone aus Leuchtstäben gefeiert.

Glacier Point - diese Aussicht genossen wir, während wir Anneke's Geburtstagskuchen genossen

Glacier Point – diese Aussicht erstreckte sich vor uns, während wir Anneke’s Geburtstagskuchen genossen

Endlich mal ein Gruppenfoto von uns fünf!

Endlich mal ein Gruppenfoto von uns fünf!

Der berühmte Half Dome

Der berühmte Half Dome

Yosemite National Park

#6: Death Valley

Nachdem wir Steffen und seinen Freund Maxi im Yosemite National Park zum zweiten Mal zufällig getroffen hatten, schlossen sich die Beiden unserer Fünfer-Gruppe für die nächsten paar Tage spontan an. Unsere Route führte uns weiter östlich durch Kalifornien, das uns wieder einmal ein anderes Gesicht zeigte: Zuerst fuhren wir durch eine wunderschöne Berglandschaft mit vielen super schönen Seen, bis die Hügel immer felsiger und es mit jeder Meile trockener wurde. Schließlich sah es überall um uns herum eher nach einer Wüste aus – keine Sandwüste, sondern einfach totes Land, auf dem nichts wächst. Wir campten an einem See inmitten der Wüste, wo wir erst einen atemberaubenden Sonnenuntergang und dann einen leuchten hellen Sternenhimmel sahen.

Kalifornische Wüste

Kalifornische Wüste

Früh am nächsten Morgen machten wir uns auf in den Death Valley National Park, der immer noch in Kalifornien liegt. Das Death Valley ist eine der trockensten Gegenden der Erde und wird oft auch als heißester Punkt der Erde bezeichnet (anscheinend wurde hier einmal die höchste je gemessene Temparatur festgestellt). Schon um 9:00 Uhr morgens erreichte die Temparaturanzeige im Auto 100° Fahrenheit, was fast 38°C entspricht. Kein Wunder also, dass wir hauptsächlich durch das Tal fuhren und nur zwei Stopps einlegten, einer davon am tiefsten Punkt der USA (86 Meter unter dem Meeresspiegel).

Death Valley

Zabriskie Point

Badwater: Der tiefste Punkt der USA Hier war ursprünglich ein See - nachdem dieser ausgetrocknet ist, blieben nur die Mineralien, vor allem Salz, zurück

Badwater: Der tiefste Punkt der USA
Hier war ursprünglich ein See – nachdem dieser ausgetrocknet ist, blieben nur die Mineralien, vor allem Salz, zurück

#7: Las Vegas

Schon bald überquerten wir die Grenze nach Nevada und fuhren weiter Richtung Osten, bis mitten in der Wüstenlandschaft plötzlich Las Vegas auftauchte. Wir fuhren einmal komplett am Strip der Sin City (“Stadt der Sünde”) entlang, bevor wir am Stratosphere Hotel ankamen, wo wir auch die Nacht verbringen würden. Ich konnte nicht anders als die ganze Zeit aus dem Fenster zu schauen und über die prunkvollen Casinos zu staunen: Wir fuhren an der Sphinx und einer Pyramide vorbei, dem Eiffelturm, einem kleinen Venedig, einem Circus sowie New York mit Freiheitsstatue und der New Yorker Skyline – natürlich handelt es sich überall nur um Nachbildungen. Auch unser Hotel war ein großes und berühmtes Casino und wir konnten beim Einchecken schon einmal Luft schnuppern – Spielen ist zwar erst ab 21 erlaubt, aber rumlaufen und mir das ganze anschauen darf ich natürlich trotzdem. In den weltbekannten Casinos zu übernachten ist nicht einmal besonders teuer (wir haben für eine Nacht ungefähr $120 für ein Zimmer bezahlt), da die Casinos natürlich Leute anlocken wollen. Wir durften sogar kostenlos auf den Stratosphere Tower (der höchste Aussichtsturm im Westen der USA), der ungefähr so aussieht wie das Space Needle und von dem aus man einen tollen Blick auf Las Vegas, den Strip und die umliegende Wüste hat. Abends ließen wir uns natürlich die vielen Casinos nicht entgehen, schnupperten in den berühmten Caesars Palace und sahen uns Wasser- und Lichtshows am Bellagio Casino an. Außerdem trafen wir uns mit sechs weiteren PPP-Teilnehmern, die ebenfalls gerade einen Stopp in Las Vegas machten. Übrigens ist es in Las Vegas nicht nur tagsüber, sondern auch nachts RICHTIG heiß – wenn man Filme und Bilder davon sieht, vergisst man immer, dass man sich eigentlich inmitten der Wüste Nevadas befindet!

Las Vegas

Las Vegas

Las Vegas

Las Vegas Strip

#8: Grand Canyon

Nach einer langen Nacht in Las Vegas fuhren Anneke, Lena, Tobi und ich (Ja, es war geplant, dass wir nur zu viert weiter fahren; Nein, wir haben Bene nicht auf dem Dach eines Hotelzimmers verloren) weiter bis zum Grand Canyon National Park in Arizona. Genau wie im Yosemite National Park gibt es am South Rim ein Grand Canyon Village und einen Shuttle service. Wir gingen eine Zeit lang am Canyon entlang, stoppten bei verschiedenen Aussichtspunkten und gingen sogar ein Stück weit hinunter in die eine Meile tiefe Schlucht.

Sonnenaufgang am Grand Canyon

Sonnenaufgang am Grand Canyon

Grand Canyon Grand Canyon Grand Canyon

 

 

 

#9: Horseshoe Bend und Lake Powell

Es ging weiter durch Arizona bis zum Horseshoe Bend und Lake Powell in der Glen Canyon National Recreation Area. Während um den Grand Canyon herum noch viele Bäume stehen und alles relativ grün war, fuhren wir nun durch die rötlich gefärbten Hügel, für die Arizona so bekannt ist. Man kann sich in dieser Gegend nur zu gut Indianer herumreiten vorstellen!

Arizona

Arizona

Arizona

Arizona

Am Horseshoe Bend macht der Colorado River eine riesige Kurve - diese ist jedoch schwer einzufangen, wenn man so nah davor steht. Ich hoffe, man kann es trotzdem einigermaßen erkennen!

Am Horseshoe Bend macht der Colorado River eine riesige Kurve – diese ist jedoch schwer in einem Foto einzufangen, wenn man so nah davor steht. Ich hoffe, man kann es trotzdem einigermaßen erkennen!

Arizona

Arizona

Picknick am Lake Powell

Picknick am Lake Powell

Picknick am Lake Powell

Picknick am Lake Powell

Lake Powell

Lake Powell

#10: Bryce Canyon National Park

Im Süden von Utah wartete schon das nächste Naturwunder auf uns: Der Bryce Canyon. Wie ihr seht, gibt es in dieser Gegend unglaublich viel zu sehen und dieser Roadtrip wird eindeutig nicht meine letzte Reise dorthin gewesen sein! Genau wie beim Grand Canyon erwartet man zuerst überhaupt nicht, plötzlich so ein riesen Loch im Boden zu finden, nachdem man eine Zeit lang durch eine völlig normale Landschaft gefahren ist. Wie am Grand Canyon, gingen wir ein bisschen an der Schlucht entlang und folgten auch einem Hiking Trail hinunter in die Schlucht.

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Bryce Canyon

 

#11: Zion National Park

Der Zion National Park ist eine schluchtenreiche Landschaft mit vielen Canyons, die aus Sandstein sind und wieder diese einzigartigen rottöne haben. Wir machten einen kleinen Hike bis zu einem overlook, wanderten zu kleinen Wasserfällen und fuhren danach mit dem Shuttle zu ein paar Aussichtspunkten. Leider hatten wir nicht viel mehr Zeit in dem Park, in dem es auf jeden Fall noch mehr richtig schöne Wanderwege gegeben hätte.

Zion National Park Zion National Park

Zion National Park

#12: Salt Lake City

Für Lena war es nun leider schon Zeit, zurück nach Deutschland zu fliegen; also traten Anneke, Tobi und ich die Weiterreise nach Salt Lake City an. Anneke würde am Abend nach Florida fliegen, aber den Tag verbrachten wir noch einmal gemeinsam auf Antelope Island auf dem Great Salt Lake. Auf der wunderschönen Insel sahen wir wilde Bisons, lernten auf einer Farm, wie man ein Lasso wirft und ließen uns im Salzwasser treiben – der Salzgehalt in dem See beträgt bis zu 27 % und ist somit weitaus höher als im Meer. Das Wasser sieht unheimlich still und fast dickflüssig aus. Wenn man näher heran geht, lädt es nicht gerade zum Schwimmen ein: Es ist sehr trüb und am Ufer haben sich zahlreiche Fliegen angesiedelt, die für mich zuerst so aussahen wie dunkler Sand – bis sie dann auf einmal hoch wirbelten, als ich vorbei lief. Da Tobi und ich die Nacht auf der Insel campten, konnten wir abends noch einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

Antelope Island

Antelope Island

Antelope Island

Antelope Island

#13: Yellowstone National Park

Das große Highlight unserer Reise wartete zum Schluss auf Tobi und mich: Der Yellowstone National Park, der sich überwiegend im Bundesstaat Wyoming befindet. Für diesen hatten wir uns knappe drei Tage eingeplant, wobei ich eindeutig noch viel mehr Zeit dort verbringen hätte können. So etwas faszinierendes habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen! Die Landschaft dort ist einfach nur wunderschön und manchmal muss man schon zweimal hinschauen, um festzustellen, dass da wirklich keine riesige Leinwand mit einem perfekt aussehenden Bild steht. Und während man gemütlich durch die Berge und Wiesen fährt, tauchen auf einmal geothermale Quellen wie Geysire, heiße Quellen und Schlammtöpfe auf! Außerdem ist der älteste Nationalpark der Welt für seine wilden Tiere bekannt – auch wir haben während unserer kurzen Zeit dort etliche Bisons, Rehe, Elks (lässt sich nicht wirklich mit “Elch” übersetzen, da es eine kleiner Art ist als das “moose” – ich bin da aber auch kein Fachmann) und sogar Schwarzbären gesehen.

Wieder zurück in Mt. Vernon angekommen, hatten Tobi und ich insgesamt fast 5.000 Meilen zurück gelegt, was über 8.000 Kilometern entspricht. Uns wurde also eindeutig nochmal die Größe des Landes bewusst – aber auch, wie schnell sich die Landschaft teilweise ändert und wie viel es in den USA zu sehen gibt!

Morgen werde ich dann Mt. Vernon endgültig verlassen und mich auf den Weg nach Washington, D.C. begeben, wo ich meine letzten Tage mit Sightseeing, einem Besuch in der Deutschen Botschaft und dem Abschlussseminar verbringen werde.

Julia

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