Meine Collegezeit begann am Mittwoch, dem 17.09.14 mit ein ein halb Einführungstagen für internationale Studenten, die hauptsächlich von unseren College Koordinatorinnen Anji und Christa abgehalten wurden. Bei einem Blick in die Runde wurde mir schnell klar: Bene und ich sind hier wohl nicht nur die einzigen aus Deutschland, sondern aus ganz Europa. Sonst sind junge Leute aus allen möglichen Ländern vertreten: Kanada, Australien, Chile, Haiti, Saudi-Arabien und vor allem Asien – aus China, Hongkong, Japan und Korea sind mit Abstand die meisten internationalen Studenten hier. Am Samstag ging’s dann weiter mit einer “Scavenger Hunt” (Schnitzeljagd), um Downtown Mount Vernon besser kennen zu lernen. Was sich im ersten Augenblick etwas kindisch anhörte, stellte sich dann doch als richtig witzig und gleichzeitig eine gute Möglichkeit heraus, neben den internationalen die ersten amerikanischen Studenten kennen zu lernen (und einige außergewöhnliche kulinarische Spezialitäten, die Mt. Vernon zu bieten hat).

Was wir hier genießen ist tatsächlich Schokolade mit Bacon! Der Beweis dafür, wie sehr die Amis Bacon lieben...

Was wir hier genießen ist tatsächlich Schokolade mit Bacon! Der Beweis dafür, wie sehr die Amis Bacon lieben…

Scavenger Hunt

Grasshopper (Grashüpfer) Taco (Ja, es waren wirklich echte Grashüpfer, die ich da gegessen habe)

Grasshopper (Grashüpfer) Taco (Ja, es waren wirklich echte Grashüpfer, die ich da gegessen habe)

Scavenger Hunt

Am Sonntag wurde ich dann gleich zu einem “End of Summer Dinner” bei Donovan eingeladen, um den letzten Tag vor Beginn des neuen Quarters noch einmal zu feiern. Nach drei verschiedenen Sorten von Nudeln hatten wir aber immer noch nicht genug und als ich in dem Rezeptbuch von Donovans Großmutter ein Rezept von “German Apple Muffins” entdeckte, war klar: Der Hausherr muss nochmal kurz Zutaten einkaufen, damit Danielle und ich unsere Backkünste vorführen können (gut dass die Supermärkte hier praktisch nie geschlossen haben). Am Ende übernahm dann doch eher er das backen, hier bei den Amis ist das aber auch gar nicht so leicht! Immerhin werden als Mengenangaben nur “Cups” benutzt und statt den Teig mit einem Quirl zu verrühren, mussten die starken Männer herhalten, da ein solcher leider nicht vorhanden war. Wie viel genau ein Cup ist, konnte mir keiner sagen, dafür hat aber jeder “Vorlagen” für 1/2 Cup, 3/4 Cup und so weiter zu Hause. Als Tee- und Esslöffel werden übrigens auch nicht die normalen Löffel benutzt, sondern jeder hat extra welche zum backen zu Hause. Aber vielleicht wird es etwas klarer, wenn ihr es auf dem Bild seht:

End of Summer Dinner

Danielle (links) hebt gerade verschiedene Cups hoch

End of Summer Dinner

Das Ergebnis

Meiner Meinung nach konnte sich das Ergebnis dann schon sehen lassen, immerhin hat sich Donovan nicht lumpen lassen und zusätzlich Vanilleeis gekauft, das wir dann zusammen mit den noch warmen Muffins servierten. Delicious!

Mein erster Tag am College sollte dann am Donnerstag statt finden. Mit meinen drei Büchern bepackt, die ich für diesen Kurs benötige und mir bei Amazon für insgesamt $30 bestellt habe (ziemlich günstig im Vergleich dazu, dass andere Studenten hier in Amerika mehrere hundert Dollar für ihre Bücher bezahlen) irrte ich erst einmal auf dem großen Campus umher und musste mehrmals nach dem Weg fragen, bevor ich schließlich mein Klassenzimmer fand. Zum Glück schaffte ich es aber trotzdem noch rechtzeitig und fand mich in einer Klasse wieder, wie ich sie nicht unbedingt erwartet hatte: Circa die Hälfte aller “Schüler” ist über doppelt oder sogar dreimal so alt wie ich. Das wahrscheinlich daran, dass es hier keine “Volkshochschulen” wie bei uns gibt und viele Leute einfach College-Kurse belegen, um sich weiter zu bilden. Ich glaube, dass viele aus meiner Klasse auch nur diesen einen Kurs am College haben und keine Vollzeitstudenten sind. Außerdem bin ich übrigens die einzige im Kurs, deren Muttersprache nicht Englisch ist, was mir ehrlich gesagt für die Aufsätze und Tests ein bisschen zu denken gibt. Für diesen ersten Unterrichtstag kann ich aber sagen, dass ich unserem Professor trotz der anderen Sprache eigentlich ganz gut folgen konnte, was hoffentlich auch so bleibt.

Ich hoffe, ihr schaut bald mal wieder bei meinem Blog vorbei! (Wenn ihr ihn immer noch nicht abonniert habt, wirds aber jetzt langsam mal Zeit)

Julia