Seit meinem Final Test am Montag ist mein zweites von drei College Quartern nun also auch schon geschafft. In den letzten drei Monaten habe ich einen Kurs namens Interpersonal Communication belegt, der super interessant war! Ich habe viel über die Gründe für Kommunikation, Einflüsse auf Kommunikation wie Geschlecht oder Kultur, Sprachen, Emotionale Intelligenz und einiges mehr gelernt. Dieses Mal bestand meine Klasse auch fast ausschließlich aus Studenten in meinem Alter. Außerdem war sie ein bisschen anspruchsvoller als mein Kurs im ersten Quarter, bei dem ich ja 100 % und somit ein A erreicht hatte (was wirklich nicht so schwer war). 100 % habe ich dieses Mal nicht ganz geschafft, ein A aber trotzdem.

Ich will Euch natürlich auch nicht vorenthalten, was ich sonst so in den letzten Monaten gemacht habe (mal abgesehen davon, was ihr sowieso schon wisst, wenn ihr meinen Blog immer fleißig gelesen habt). Mit meiner Freundin Emily bin ich im Januar einem Buchclub beigetreten, in dem wir einmal pro Monat zusammen kommen und über ein Buch sprechen, das jeder von uns gelesen hat. Dort habe ich viele super liebe Amerikanerinnen kennen gelernt. Außerdem war ich im Januar ein Wochenende lang bei einem Winter Camp, bei dem mehrere hundert Studenten von verschiedenen Colleges und Universitäten in Washington State und Idaho für ein Wochenende zusammen kamen.

Anfang Februar war ich mit mehreren Studenten vom Skagit Valley College für einen Tag im State Capitol in Olympia, der Hauptstadt von Washington State (nein, diese ist nicht Seattle, wie man wahrscheinlich vermuten würde). Es war sehr interessant, die Hauptstadt und vor allem die Regierungsgebäude dort zu sehen. Studenten aus dem ganzen State of Washington kamen dort zusammen, um für die Abschaffung der Studiengebühren für die ersten zwei Jahre auf dem College zu kämpfen. Im Moment wird nur die Zeit bis zum Ende der High School als “Basic Education” angesehen und komplett vom Staat finanziert – College und Universität müssen selber bezahlt werden, und sind auch nicht gerade günstig. Community Colleges, wie das Skagit Valley College, kosten im Durchschnitt $3,000 pro Semester. Auch ich bekam natürlich ein T-Shirt verpasst, auf dem “Support K-14” stand. K-14 steht für “Kindergarten bis Jahrgangsstufe 14” – diesen Zeitraum wollen die Unterstützer kostenfrei für die Studenten machen.

SAM_0235

Ansonsten war meine Zeit hier von viel Hiking geprägt, wovon ich gleich noch ein paar Bilder mit Euch teilen werde. Die Natur hier ist einfach so unglaublich schön! Viele Inseln wie Fidalgo Island, Whidbey Island, Fir Island und Camano Island sind sogar befahrbar und mussten natürlich erkundet werden. Der Winter hier war ungewöhnlich warm und der Regen stellte sich auch als nicht so schlimm wie gedacht heraus. Im Gegensatz zur Ostküste, wo es ja dieses Jahr ein ziemliches Schneechaos gab, bekamen wir kein einziges Mal Schnee ab.

Wenn das Wetter dann doch einmal nicht so gut war, hat mir meine Freundin Aide aus Mexiko ein bisschen Kochunterricht gegeben und mit mir ein paar Mexikanische Gerichte zubereitet. Außerdem gibt es ja noch Basketballspiele am College, die man sich ansehen kann. UND ein Bild von unserer 80s Night im Januar will ich Euch auch nicht vorenthalten!

Mit dem Quarter am College ging übrigens auch mein Job bei der Chamber of Commerce in Burlington zu Ende. Als ich eine Jobzusage am Skagit Valley College bekam, entschloss ich mich aus mehreren Gründen, bei der Chamber of Commerce zu kündigen. Der Hauptgrund war wohl, dass ich statt nur jedem dritten Wochenende bei meiner vorherigen Arbeitsstelle nun jeden Samstag und Sonntag frei habe. Außerdem freue ich mich, im letzten Quarter nun das College-Leben noch einmal voll und ganz zu genießen, indem ich mich nur am Campus aufhalten werde. Meine ersten zwei Arbeitstage habe ich schon hinter mir, und die haben eindeutig nochmal bestätigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe! Und das, obwohl mir die Zeit bei der Chamber of Commerce auch ziemlich gut gefallen hat. Es war immer interessant, Touristen aus aller Welt oder einfach ortsansässige Besucher kennen zu lernen und mitzubekommen, was in der Stadt so los ist. Meine Jobbeschreibung am College lautet nun “Front Desk Office Assistant”, es ist also eine Teilzeitanstellung, bei der ich als Rezeptionist im Student Life Office für das Telefon, Besucher und sonstige anfallende Bürotätigkeiten zuständig bin.

Julia