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Thanksgiving und Black Friday

Wie jedes Jahr am vierten Donnerstag im November wurde am 27.11.2014 Thanksgiving hier in den USA gefeiert (die Kanadier sind mit dem zweiten Montag im Oktober schon früher dran). Thanksgiving ist ein staatlicher Feiertag und wird von vielen als wichtigstes Familienfest im Jahreskreis bezeichnet. Der Ursprung dafür liegt bei den Pilgervätern, die sich mit dem Fest für die Ernte und auch die Hilfe der Indianer bedankten.

Bei mir gingen die Feierlichkeiten aber schon einen Tag früher los: Mein Host Dad Dale hatte am Tag vor Thanksgiving Geburtstag, also ließen meine Gastschwester Zhenzhen, Dale, Michal und ich es uns in einem italienischen Restaurant namens Olive Garden (eine große Kette hier in den Staaten) mit All You Can Eat Soup & Salad gut gehen. Das beste daran: Man muss nicht einmal aufstehen und zum Buffet gehen, um sich sein Essen zu holen, sondern bekommt alles vom Kellner an den Tisch gebracht.

An Thanksgiving begann Michal dann schon um acht Uhr morgens, den Truthahn für Thanksgivingunser Dinner um 15:00 Uhr vorzubereiten. Dazu gab es ganz traditionell Schinken, mashed potatoes (Kartoffelpüree), Mais, Bohnen und Cranberry-Sauce. Um bei der Bewältigung des ganzen Essens zu helfen, kamen zwei Freunde zu Besuch und beim Dessert bekamen wir dann noch Verstärkung von einem weiteren befreundeten Ehepaar – dazu hatte ich Mousse au Chocolat vorbereitet, was von ihnen niemand vorher kannte, wovon sie aber trotzdem ganz begeistert waren.

Gegen fünf Uhr nachmittags machten Zhenzhen, Bene und ich uns dann auf den Weg zu unserer ersten Black Friday Shopping Tour. Ja, das Black Friday Shopping beginnt mittlerweile schon am Donnerstag – oftmals stehen die Leute (manchmal sogar tagelang) vor den Läden Schlange, bevor diese teilweise mitternachts, teilweise aber auch schon früher aufmachen. Bei Best Buy, Kohl’s und Old Navy befand sich die Schlange nicht mehr vor dem Shop, sondern an der Kasse. Richtig krass wurde es aber bei Walmart: Dort gibt es zu bestimmten Uhrzeiten mehrere Black Friday Deals, die dann nur so lange der Vorrat reicht erhältlich sind. Da wird es richtig schwer, bei den ganzen Leuten, die überall in den Gängen rumstehen, ausfindig zu machen, wo die Schlange eigentlich hinführt. Wahrscheinlich aber zu dem Schalter mit Elektrogeräten – oder zur Kasse. Um Mitternacht ging es dann in die Cascade Mall, in der die meisten Geschäfte die ganze Nacht durchgehend geöffnet haben. Schon ein komisches Gefühl, mitten in der Nacht ganz normal Einkaufen zu sein und um zwei Uhr morgens eine Winterjacke zu kaufen, die von $125 auf $50 (entspricht ungefähr 36 Euro) heruntergesetzt ist. Auf den passenden Schal wollte ich schon fast verzichten, da mir $27 dafür zu teuer waren – da meinte Bene nur “Frag doch einfach an der Kasse nach, ob der nicht auch reduziert ist, hier ist doch alles günstiger!”. Gesagt, getan: Und tatsächlich habe ich schließlich nur $11 für den Schal und $1,50 für passende Handschuhe bezahlt. Dann ging es aber nach Hause – schließlich stand für den nächsten Tag (dem eigentlichen Black Friday) ein Tagesausflug nach Seattle an. Dort wurde das Shopping dann noch (zusammen mit ein bisschen Sightseeing) fortgesetzt, bevor wir auf dem Heimweg natürlich noch bei den Seattle Premium Outlets stoppen mussten. Dort war sogar abends um acht noch der ganze Parkplatz voll und vor dem The North Face Shop standen die Leute tatsächlich immer noch Schlange. Nach Abercrombie & Fitch, einem Schuhladen und Forever 21 (der nur noch aus einem riesigen Klamottenchaos bestand) hatten wir aber dann wirklich genug und traten schließlich den Heimweg an.