Visiting the Bavarian Village Leavenworth – Nachdem ich meinen frisch erworbenen Beetle am Freitag vom Händler abgeholt hatte, ging es noch am selben Tag auf zum ersten Roadtrip zusammen mit zwei japanischen Studentinnen (Meg und Say), die zum selben College wie ich gehen. Dieser führte uns quer durch Washington State, wobei wir eine wunderschöne und bergige Herbstlandschaft genießen konnten.
Ziel war das ca. 2 1/2 Stunden und 150 Meilen entfernte Leavenworth – ein Dorf, das in den 60er Jahren von einem Tag auf den anderen einfach beschlossen hat, nun zu einem Bavarian Village zu werden, und das Ganze gar nicht mal so schlecht hin bekommen hat! Sogar Starbucks und McDonald’s machen mit, wie man auf den Bildern sehen kann.
Zum Essen ging’s dann erst mal ins Bavarian Bistro & Bar, wo ich aber ehrlich gesagt etwas enttäuscht von der Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln war (ich wollte ja schließlich was richtig Deutsches probieren!).
Danach machten wir uns auf zum alljährlichen Oktoberfest, das hier in Leavenworth drei Wochen lang jeden Freitag und Samstag statt findet. Auf der Internetseite wird mit dem “Besten Oktoberfest außerhalb von München” geworben, was aber eindeutig ziemlich übertrieben ist – jedes Volksfest in Bayern ist erstens größer und zweitens meiner Meinung nach auch besser als dieses hier! Das Bier (hauptsächlich von Deutschen Brauereien) wird nicht von Bedienungen gebracht und tatsächlich aus Plastikbechern getrunken (wobei ich als unter-21-Jährige UND Fahrerin ja sowieso keinen Alkohol trinken durfte). Dass ich dann auch noch mehrmals auf mein schönes “Kostüm” angesprochen wurde, war auch etwas gewöhnungsbedürftig. Was außerdem ein bisschen komisch ist: Die Amis denken irgendwie, es gehört zur Tracht dazu, mit komischen Hüten rumzulaufen. Den Hut auf dem Bild habe ich von einem New Yorker bekommen (von dessen Freund ich übrigens mal wieder gefragt wurde, ob es für mich eigentlich komisch sei, nun auf der rechten Straßenseite fahren zu müssen), wobei der aber eindeutig noch in Ordnung war in Gegensatz zu den Wikinger-Hüten, Disney-Figuren und USA-Flaggen, die manche als Kopfbedeckungen tragen und es auch überall zu kaufen gibt – was es dafür aber nicht gab, sind Lebkuchenherzen! Wenigstens spielten in den Zelten und der großen Festhallte teilweise Bands, die wirklich aus Bayern kommen, was mir dann doch ein kleines Heimatgefühl vermittelte.
Julia