#7 Corn Maze, Cars and the Free State of Bavaria 2.0
29. September 2014
So nach einiger Zeit an Funkstille gibt‘s von mir mal wieder was Neues. So zu aller erst das College gefällt mir immer besser denn obwohl mir die Englischen Begriffe ab und zu fehlen schaff ich es doch bei den Quizzes und bei Tests zwischen 90 und 100% zu erlangen. Die Tests laufen in meinem Hydraulikkurs so ab: zuerst gibt es Donuts und Kaffee und anschließend wird der Fragebogen mit ca. 60 Fragen ausgefüllt, bestehend aus Multiple Choice, Zeichen Zuordnung und Rechenaufgaben. Wer fertig ist mit dem Test kann gehen und seine verlängerte Pause genießen.
Mein Stundenplan (Mo. und Mi. 9-15uhr; Di. 13-21:30uhr; Do 18-21:30uhr) verkürzt die Wochen im Moment unglaublich, da ich entweder früh los muss oder doch erst ziemlich spät, im Nachhinein gesehen wären vielleicht nur Vormittagskurse besser gewesen (allerdings hätte ich da nicht so viel Auswahl gehabt) aber naja ich bin eigentlich ganz zufrieden damit und ab Mitte Oktober habe ich dann eh nur noch Nachmittags Kurse da mein einziger Vormittagskurs da schon zu Ende ist.
Ja was ist sonst noch so passiert?
Ich war mit meinem Gastvater Remy und den beiden Kids auf einer Farm bei uns in der Nähe. Dort werden verschiedene Dinge angeboten wie z.B. frischer Apple Cider (Apfelsaft), frische Donuts, dann gibt’s noch einen großen Kinderspielplatz, abends kann man dann Lagerfeuer machen oder während des Tages durch ein Corn Maze (ein Labyrinth im Maisfeld) laufen, haben wir alles zusammen gemacht und war ganz lustig wenn auch etwas Frisch da es in der Woche relativ Kalt und Regnerisch war aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter sondern nur Falsche Kleidung, Problem ist nur wenn die richtige Kleidung 10000km weit weg auf einem anderen Kontinent ist :D.
Am Samstag den 20.09 gab es bei uns am College eine Auto und Motorradshow. Da ich im Motorcycle Service Technology Kurs bin, wurde ich gefragt ob ich an dem Tag helfen möchte in der College eigenen Motorradwerkstatt die Motorräder für das Dyno-Shootout (Messstand-Rennen einfach ausgedrückt) vorzubereiten. Das Angebot habe ich natürlich gerne angenommen und so konnte ich sehen welche Motorräder eigentlich so auf Michigans Straßen unterwegs sind und meine Englischen Fachbegriffe noch erweitern und vertiefen, meine Aufgaben wie Reifendruck Kontrolle, Kontrolle auf Leckage oder Loseteile waren zwar nicht unbedingt so anspruchsvoll aber immer hin konnte ich etwas machen und mir ein Bild machen was man alles beachten muss bevor ein Motorrad auf den Prüfstand gelassen wird. Außerdem da ich Freiwillig an dem Tag am College war bekomme ich von meinen Instruktoren eine Sondernote auch nicht schlecht :). Im Anschluss zu meiner Schicht hab ich mir dann noch am Parkplatz die Verschiedenen Oldtimer und Tuningfahrzeuge angeschaut und im Geiste auch gleich meine Liste für den Fall eines Lottogewinns notiert.

Und a Bayer überall sind Bayern hier 😀 Eine BMW RR1000 wurde von allen in der Werkstatt als Deutsche Ingeneurs Kunst gewürdigt 🙂
Am Selben Tag hatten wir zu Hause unsere Housewarming Party, welche man abhält wenn man gerade neu in die Nachbarschaft gezogen ist, sozusagen eine Kennenlern Party für die Nachbarn.
Neben den Nachbarn waren auch ein Paar bekannte meiner Hostmutter da u.a. eine Lehrerin aus Deutschland die am German Institute in Ann Arbor arbeitet, so jetzt Ratet mal wo sie Studiert hat und wo auch ihr Amerikanischer Ehemann ein Semester studiert hat, richtig Regensburg. Gelebt hat sie während des Studiums in Wenzenbach und ist jetzt in den USA. Ich hab mir schon überlegt hier einfach den Freistaat Bayern 2.0 auszurufen weil: 1. Die Landschaft ist jetzt auch nicht so unterschiedlich; 2. Die Klimatischen Bedingungen sind auch ganz gut dass sich ein Bayer wohl fühlt; 3. Michigan hat allgemein eine Hohe dichte an früheren Deutschen Einwanderern und 4. Die erschreckend hohe Anzahl an Straßenbauarbeiten. Was allerdings extrem dagegen Spricht ist das Ausbleiben einer Alpen ähnlichen Gebirgsformation und die Weigerung Bayerisch als erst Sprache anzunehmen siehe Thema Oachkatzlschwoaf ;).
Mein Auto hat auch ein paar zicken gemacht da ich unglaubliche Mengen an Kühlmittel verloren habe ohne auch nur einen Hauch an Wasserfilm im Motorraum oder am Boden zu finden, des Rätsels Lösung hab ich dann aber auch eher durch Zufall entdeckt, denn bei einem Check des Kühlmittels nach dem Nachhause fahren vom College (10min) war der Tank wieder fast leer aber ich dafür Genervt ohne Ende also wieder alle Schläuche abgedrückt die für einen Eventuellen Marderschaden oder ähnlichem sprechen könnten (da bin ich ja experte mittlerweile dank Hugo meinem Hausmarder dem ich 5 Marderschäden in 6 Wochen verdanke) aber auch hier kein leck, nichts bis ich genervter weise mal gegen ein winziges Verbindungsstück gedrückt habe und ich nur noch schwarze Pampe am Finger hatte der Schlauch war so alt und porös das der regelrecht zerloffen ist beim Anfassen. Und die Erklärung dafür dass ich keine Spuren gefunden habe ist die, dass durch dieses kleine Stückchen Schlauch nur Wasserdampf kommt und kein Wasser an sich. Nach einer 30 Minütigen fahrt ohne richtiges Kühlsystem dann endlich das Richtige stück Schlauch in der Hand zum Einbauen, kurz eingebaut fertig sollte gehen. Denkste ich hab immer noch Wasser verloren zwar nicht so schnell wie zu vor aber immer noch genügend um mich zu nerven. Das Leck war aber schnell gefunden nämlich der Verbindungschlauch zwischen Wasserkühler und Thermostat hat getropft, da beim Letzten Wechsel der Schlauch so fest gezogen wurde das er eingerissen ist, also wieder los Schlauch besorgen und einbauen was ich aber erst eine Woche später geschafft habe es war ja nicht so viel Kühlmittel Verlust, ich weiß Kühlmittel ist wichtig aber wenn keine Zeit dann keine Zeit. Dazu hat mir mein MST Lehrer einen guten Spruch gesagt man kann alles wieder bekommen Geld, Besitz und sogar Freunde, das einzige was wirklich für immer verloren ist, ist die Zeit die kommt nicht wieder egal was man macht, also die Zeit sinnvoll nutzen die man hat egal ob miteinander oder alleine man sollte immer etwas aus seiner Zeit machen.
Am Sonntag hatte ich dann meinen ersten Community Service Einsatz bei einer Organisation die freiwillig Familien hilft ihre Häuser zu Renovieren wenn diese es Gesundheitlich oder auch Mangels Eigenmittel nicht schaffen es selbst zu machen, allerdings war ich nicht auf einer Baustelle sondern habe in ihrem Re-Store gespendete Sachen Sortiert und das Lager aufgeräumt.
Zwischendurch gab es auf meiner Seite auch ein Paar Ups and Downs, was sich aber jetzt im Großen und Ganzen erledigt hat, dank unmittelbarer Absprache und guten Ratschlägen. Aber darauf war ich ja eigentlich gefasst dass nicht alles so läuft wie ich mir das Vorstelle.
So das war der erste Teil der nächste Teil mit meinem ersten Richtigen Roadtrip kommt vielleicht morgen Abend mit meinen Erlebnissen vom 26.09-28.09 also das letzte Wochenende. Danke fürs Lesen und diesmal gab es die Versprochenen Bilder 🙂