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#11 Do you wanna build a snowman?

Es ist mal wieder Zeit zu bloggen…

Am Montag war der langersehnte Tag. Ich holte die Post und bekam einen Brief vom Social Security Office. ENDLICH ist sie da, meine Social Security Number. Die Freude hielt vorerst jedoch nicht lang. Aber erstmal von vorne:

Letzte Woche hatte ich beim Social Security Office angerufen, und nach ca. 8 Minuten wurde ich auch mit einer Sachbearbeiterin verbunden – mir kam kurz die Parallele zu einem Deutschen Unternehmen, dass Leute gerne mal Stunden in der Warteschleife verweilen lässt… Egal, ihr wisst sicher von was ich spreche.

Nach weiteren 5 Minuten waren alle Daten abgeglichen und bestätigt, und es stand fest: Meine Social Security Card ist wohl irgendwo im nirgendwo in den Weiten der amerikanischen Post verschwunden. Super! Nun gut, sie meinte sie schickt mir eine neue Karte zu, was nochmal ca. 1-2 Wochen dauern kann. Ist ja nicht so als warte ich schon gute 2 Wochen darauf, naja was will man machen.

Also zurück zu Montag, da war der Brief also. Ich öffnete ihn und TADAAAA…….. Es war nur die Bestätigung das eine neue Nummer losgeschickt wurde. Das konnte doch nicht wahr sein! Verzweifelt habe ich den Post-Stapel noch einmal durchsucht und siehe da, noch ein Brief für mich. Da war sie also endich – meine Social Security Card, der Eintritt in das eigentliche Leben eines “Legal Alien” (so nennt sich hier nämlich mein Status) in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Die Karte im Gepäck machte ich mich sofort auf zum nächsten DMV-Office (Department for Motor Vehicle), im Gegenteil zu meinem ersten Versuch eine Photo ID (= Personalausweis) zu bekommen war hier alles easy peasy. Nummer ziehen. Warten. Dokumente abgegeben. Mitarbeiterin davon überzeugen, dass ich hier momentan lebe. Lächeln. Wieder warten. Foto schießen lassen. Wieder lächeln. Wieder warten. Und schon war sie fertig, meine Pennsylvania ID-Card mit der ich nun endlich mein Auto auf mich umschreiben lassen kann.

Foto 1

Am Abend ging es dann ab zum Fußballtraining. 19:30 bis 21:30 Uhr und es ist noch genauso anstrengend wie am ersten Tag.

Dienstag war mal wieder College angesagt. Nichts besonderes. Das übliches eben.
Am Abend haben Doug, Noah, Alex und Ich noch eine Serie angeguckt – diesmal “Everybody hates Chris”. Und so sieht ein “Movie-Abend” dann aus:

Foto 1 (1)

Mittwochabend ging es dann wieder ab zum Fußball, Alex hatte ein Spiel. Mike, der eigentliche Coach begrüßte uns mit folgenden Worten “put them wherever you wanna have them, its your team” (deutsch: Stell sie auf wie du magst, es ist dein Team). Naja, eigentlich dachte ich eher an eine Co-Trainer Position aber egal. 😉
Das Spiel lief ganz gut, es stand 1:1. 10 Minuten vor Schluss lagen wir 2:1 zurück. Ich änderte die Aufstellung und wir waren sooo dicht am 2:2, was wirklich verdient gewesen wäre. Dann kam Mike’s Auftritt, er stellte unsere komplette Abwehr an die Mittellinie. Augen zu und durch. Wir verloren das Spiel dann 3:1. Wir waren so dicht dran. Nichtsdestotrotz war es ein gutes Spiel.

Donnerstag überspringen wir einfach, es war mal wieder College angesagt. Abends gingen Alex und ich unserem Ritual nach und guckten einen Film. Denn wir gucken jeden Abend einen Film, meistens zu zweit weil niemand sonst gucken möchte – ein Movie-Date eben. 😀

Freitag war für Alex und mich wieder Fußball angesagt. Diesmal spielten wir gegen die gleiche Mannschaft, die wir vor einer Woche 3:1 geschlagen hatten. Im Auto machten Alex und Ich einen Deal – er legt seine “Ich bin Cristiano Ronaldo”-Art ab und Ich check aus, dass er eine Halbzeit lang Torwart spielen darf. Wieder begrüßte mich Mike. Wieder machte ich die Aufstellung. Diesmal gestaltete sich das etwas schwierig, denn unser halbes Team fehlte. Mike besorgte uns zwei Spieler einer anderen Mannschaft – zwei ziemlich gute Spieler. Nun ja. Wir haben 11:1 gewonnen. Alex war nicht Cristiano Ronaldo und ich hatte fast die komplette Halbzeit damit verbracht Mike davon zu überzeugen, dass es nur fair wäre wenn Alex Torwart spielen würde – somit war unser Deal komplett. 😉
Für den lustigsten und gleichzeitig schönsten Moment sorgte allerdings Hailey. Sie ist nicht gerade die sportlichste, aber zuckersüß. Ich hatte sie zur Abwehrchefin ernannt, weil sie in der Abwehr so ziemlich die einzigste ist, die denn Ball weiter als 5 Meter kicken kann. Nun ja, es gab einen Freistoß für uns. Ich sagte Mike er solle Hailey schießen lassen, ca. 15 Meter vor dem Tor. Er wusste es besser, er ist der Coach und ließ einen anderen Jungen schießen. Er brachte den Ball ca. 2 Meter weit – zum Gegner. 5 Minuten später, wieder Freistoß – wieder eine ähnliche Position. Diesmal setzte ich mich durch und Hailey trat zum Freistoß an. Unhaltbar, unten rechts ins Eck. Nur Olli Kahn hätte den vielleicht noch parrieren können. 😉 Sie war so happy über ihr aller erstes Tor überhaupt, dass sie aus dem Grinsen gar nicht mehr rauskam.

Foto 2

So Samstag ging es weiter. Heute mal mit Flagfootball. Eigentlich wollte ich ausschlafen aber Alex hat mich mehr oder weniger zum Zuschauen gezwungen – kleiner Bruder eben. 09:00 Uhr, da stand ich nun, mit meinem Kaba in der Hand am Spielfeldrand. Flagfootball ist prinzipiell nichts anderes als American Football mit leicht veränderten Regeln. Es gibt beispielsweise Gürtel mit Fähnchen daran die abgerissen werden müssen, dies ersetzt ein Tackling. Das Spiel hatte er leider 6:0 verloren.

Foto 2 (1)
Wieder zu Hause angekommen wartete Nina schon auf mich, sie wollte unbedingt ins Kino – “If I stay”. Ein ziemlich trauriger aber dennoch guter Film, der auf einem Buch basiert. Ich kam mir etwas komisch vor als alle um mich herum im Kino das weinen und schniefen anfingen, nur ich nicht. Als auch Nina dann endlich ihre Tränen getrocknet hatte, mussten wir schnell nach Hause denn es war mal wieder ein Geburtstag angesagt – Olivia, die Cousine, wurde 14.
Wieder nichts mit schlafen. Aber wer kann zu Pizza, Cookie-Kuchen, Haehnchen, gefüllten Kartoffeln und Eis denn schon nein sagen – ich, wie ihr wisst, sicherlich nicht. 😉

Am Sonntag gingen Nina und ich nach der Kirche dann in einen Freizeitpark hier. Kennywood. Für alle aus der Heimat ist er wohl mit dem Freizeitpark Geiselwind zu vergleichen. Wir hatten jede Menge Spaß – mal abgesehen von dem Übelkeitsgefühl nach der rießen Achterbahn “Phantom”.

Foto 5

Foto 2 (2)
Danach ging es wieder ab nach Hause, denn dort wartete schon der Rest auf uns. Blockparty war angesagt.
Walnut Woods, so heißt hier die Nachbarschaft, veranstalltet jährlich eine Art Picknick. Als wir im Emmerling Park ankamen verschwand Alex für den Rest des Abends in der Hüpfburg in die ich unbedingt auch rein sollte, denn sie hatte einen integrierten Basketballkorb. Alex eben. Zu essen gab es Hamburger, Hot Dogs und Hähnchen vom Smoker-Grill und natürlich Eis. Zum Schluss hatten wir noch einen Target Gutschein beim Bingo spielen gewonnen, obwohl ich ehrlicherweise mehr damit beschäftigt war die Skittles zu essen anstatt sie auf mein Bingo-Spiel-Dings zu legen.

 

Und wieder der Montag. Alex. Fußballspiel. Er hat ein neues Ritual gefunden. In meinem Auto wird seine Musik gehört – die Gott sei Dank größten Teils auch meinem Geschmack entspricht. Mitsingen ist ein Muss. Vom Pittsburgh Steelers song “black and yellow”, über “Fresh Prince von Bel Air” und “Ice Ice Baby”, bis hin zu Stevie Wonders “isn’t she lovely” – es war alles dabei. Ein Song darf jedoch auf gar keinen Fall fehlen! DER SNOWMAN SONG aus dem Film Frozen (Eiskönigin). Unser momentaner Lieblingssong. 😀

2 observations on “#11 Do you wanna build a snowman?
  1. Julia

    Hey Ronja,
    wow, das war ja eine recht voll gepackte Woche.
    Aber man kann raus lesen, dass du dich schon voll in diese super tolle Familie integriert hast und auch soweit mit allem klar kommst!
    Ich freu mich immer noch total für dich! 😀
    Bitte halte uns weiter so ausführlich auf dem Laufenden.
    Es macht total Spaß deine Berichte zu lesen und zu erfahren, was du so treibst.
    Vermisse dich!
    Gaaaaanz liebe Grüße, von viel zu weit weg.
    Julia :-*

     
    Reply
    1. Ronja

      Hi Julia,

      natuerlich versuch ich Euch weiter auf dem Laufenden zu halten, ist mir ja bisher besser gelungen als anfangs gedacht. 😉
      Ganz liebe Grueße zurueck, vermisse Euch auch!

       
      Reply

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