Loading...
X

#10 Ene Mene Muh

Wie jede Woche, versuche ich Euch auch diese Woche wieder etwas auf dem Laufenden zu halten…
Ich habe also mein Auto… und schon wird es lustig… Warum?

Nun ja, am Mittwoch wollte ich mich mit meiner neu errungenen Unabhängigkeit mit meinem Bug aufmachen um ein paar Dinge bei Target einzukaufen. Tja, leichter gesagt als getan 😉
Vormittags, seelige Ruhe in der Nachbarschaft. Doch damit war es nun vorbei. Als ich das Auto starten wollte, ging auf einmal die Alarmanlage los. Keine Ahnung warum. Keine Ahnung wie ich das abstelle. Nun ja, alle guten Dinge sind bekanntlich 3 – nicht in diesem Fall. Nach dem 3. Alarm, fing ich an Telefonjoker zu nutzen und meinen Publikumsjoker aka Google ins Spiel zu bringen. Es funktionierte. Kofferraum auf. Auto an. Auto aus. Kofferraum zu. Auto an. Klingt komisch? Funktionierte aber. Ich und Indiana Township hatten unsere Ruhe. 😉

Am Donnerstag war mal wieder College angesagt. Nachdem ich in Sachen “Business & Management” damit beschäftigt war die Krise wegen Millionen von Fachbergriffen zu bekommen, beschloss ich meine Professorin nach dem Kurs noch einmal darauf aufmerksam zu machen das ich KEINE Muttersprachlerin sondern leglich eine internationale Austauschstudentin bin. Ich dachte das weiss sie bereits. Die Reaktion war folgende: “Ahh, that’s so cool! Where’re you from? Give me a hug”. Naja, sie wusste es bis gerade eben nicht. Ich glaube, an dieser Stelle war ich über das Kompliment als “Mutterspracherlin” durchgehen zu können das erste mal weder stolz noch erfreut. Die Kurse bleiben nach wie vor gleich schwer.

Im Kurs “Public Relations” kam mir dann das erste Mal der Gedanke “hast du eigentlich dein Licht am Auto heute früh ausgemacht?”. Jaaaa, hab ich ganz bestimmt. Die Faulheit siegte und ich lief natürlich in meiner Pause nicht zu meinem Auto um dies zu überprüfen. Dies rächte sich dann gegen 15:15 Uhr, als mein letzter Kurs endete.
Auf geht’s zum Parkplatz. Noch Frank dem Parkwächter “Hallo” sagen und ab zu meinem Auto. Kurz ein Stoßgebet nach ganz oben schicken, dass die Alarmanlage nicht los geht. Auto starten uuuuuuund SHIT. BATTERIE LEER! Ich hab’s gewusst. Blond? Blauäugig? Ja, hiermit habe ich das Klischee erfüllt. Aber egal, keine Panik auf der Titanic. Ist ja nur ‘ne Batterie. Bei ca. 28°C bin ich dann zurück zu Frank gelaufen und habe ihn nach einer Möglichkeit zur Überbrückung gefragt. Er hatte zwar kein Auto aber die Idee einfach die Campus Polizei anzurufen. Gesagt – getan. Da waren sie, 5 Minuten später. Der Police Officer, dessen Name ich ständig vergesse, begrüßte mich mit “that wouldn’t have happend in Germany, right?” (deutsch: “In Deutschland wär das nicht passiert oder?”). Ich grüßte zurück mit “Oh, believe me, the exact same thing would have happend in Germany.” (deutsch: “genau DAS wäre auch in Deutschland passiert”). 5 Minuten und einige Lacher später lief der Bug wieder. Also ging es für mich ab nach Hause.

Am Abend wartete Alex darauf, dass ich zusammen mit ihm seine Hausaufgabe – eine Collage “Timeline of my life” – zu erstellen. Wir schrieben. Wir klebten. Wir machten ein Foto mit seiner Collage für seine nächste Collage die er evtl. in seiner zukünftigen Schulkarriere noch einmal fertigen muss. Das Resultat war dann schließlich eines der Besten in seiner Klasse.

Foto 1

Freitag: Es ging an die College Hausaufgaben. Ich bin ehrlich. Es ist wahnsinnig schwer, aber ich habe keine Lust mehr meine Zeit hier damit zu vergeunden mit Gedanken zu machen wie ich die Erwartungen einer Muttersprachlerin, die ich nicht bin und auch nie sein werde, erfüllen kann. Meine Essays versuche ich schon dem Thema anzupassen, schreibe aber was mir gerade einfällt, oder was ich denke, dass meine Professorin hören möchte.
Ihr wundert Euch warum der Titel meines Blogs “Ene Mene Muh” heißt? Nun ja, das ist so…

Legal Aspects of Business – kurze Kostprobe: Es geht darum mit “True or False” zu antworten.

– Both federal and state courts have the power to determine whether laws enacted by legislatures or decisions made by lower courts violate the provisions of the Constitution.
– The doctrine of preemption applies only in instances where the law in question pertains to a power that the Constitution has expressly or implicitly granted to Congress.
– The First Amendment’s right to freedom of religion is divided into two interconntected pieces, referred to as the enterprise clause and the free exercise clause.
– The Supreme Court has ruled that a Fourth Amendment search occurs only when a person expects privacy in the thing searched, and society believes that expectation is reasonable.

Wer nun denkt “Mein Gott Ronja, les doch einfach das First oder Fourth Amendment! Ist doch easy!”. Hier der Auszug aus dem Fourth Amendment:

The right of the people to be secure in their persons, houses, papers, and effects, against unreasonable searches and seizures, shall not be violated, and no Warrants shall issue, but upon probable cause, supported by Oath or affirmation, and particularly describing the place to be searched, and the persons or things to be seized. – www.constitution.findlaw.com

Warum nun “Ene Mene Muh”? Genau DESHALB!
Ich möchte nicht sagen ich strenge mich nicht an, lernen muss ich das Ganze ja trotzdem. Jedoch finde ich, sollte der Spaß trotzdem erhalten bleiben, und bei solch einem Fach – das ich mir noch dazu nicht einmal selbst ausgesucht habe und auch nicht ablegen darf – ist dies eine der Möglichkeiten mir den Spaß zu erhalten. Frei nach dem Motto HAKUNA MATATA eben.
PS: Wer die richtigen Antworten hat, kann sie natürlich sehr gerne als Kommentar posten! 😉

Wir bleiben bei Freitag. Heute war mein erster Tag als Head-Coach von Alex’ Fußballmannschaft. Um 18:00 Uhr kamen wir am Sportplatz an, um 19:15 Uhr fing das Spiel an. Wir spielten gegen Team Green – sie wirkten, wie fast alle unsere Gegner zumindest körperlich stärker. Aber wen interessiert das schon. Nachdem es hier Trainer gibt, die ihre Teams auf Erfolg trimmen und Schreianfälle á la Jürgen Klopp am Spielfeldrand bekommen – wie eben in Deutschland auch – handhabe ich das etwas anders. Mein Motto ist: Spaß haben und die “Großen” ärgern wo es nur geht. 😉

Unsere Mannschaft ist wie “Kraut und Rüben” – wie man zu Hause so schön sagt:
Wir haben keinen wirklichen Torwart, aber genug Spieler/innen die diesen Job gerne übernehmen.
Unsere Offensive ist ziemlich gut, die Defensive leider genau das Gegenteil.
Von relativ guten Fußballer, bis hin zur blutigen Anfängerin ist alles dabei.
Der Altersunterschied liegt zwischen 6 und 11 Jahren.
Doch das wichtigste ist, alle haben Spaß dabei.

Nach 2 x 30 Minuten, stand fest: Wir hatten 3:1 gewonnen!

Was allerdings noch viel cooler war, war die Reaktion der anderen.
Die Trainer kamen zu mir und meinten “awesome coaching girl”.
Die Eltern, die ihre Kids abholten meinten “they had so much fun”.
Ein komplett unbeteiligter Trainer kam vorbei und meinte “good job girl, these kids love you”.
Und die Kids? Nennen mich nur “Coach”, geben mir “High-Fives” und feiern sich als hätten sie gerade die Weltmeisterschaft gewonnen.

Mike, der eigentlichen Headcoach, schickte mir vor Spielbeginn eine SMS “let me know how it went” (deutsch: “lass mich wissen wie es gelaufen ist”). Ich antwortete “3:1, we won”. Daraufhin bekam ich eine erneute Antwort die lautete “WOW! 3:1? Maybe I should retire” (deutsch: “WOW! 3:1? Vielleicht sollte ich in den Ruhestand gehen”).
Alex erzählte mir dann im Auto, dass Mike’s Mannschaft seit 3 Jahren kein Spiel gewonnen hat. 😉

Im Auto bekam Alex einen Anruf seines Kumpels, Fox Chapel High School hatte ein Footballspiel und gewinnt gerade (kommt wohl auch nicht all zu oft vor). Noah hat als Kicker bereits ein Field Goal und einen Extra Point erzielt. Da war klar – auf geht’s zum High School Football. Es ist der wahnsinn was dort abgeht. Selbst das High school Team hat eigene Cheerleder und eine eigene Marchingband. Die Ränge sind proppenvoll. Die Stimmung ist der Wahnsinn.

Foto 2

Foto 4

Samstag und Sonntag war dann Relaxing pur angesagt. Wir fuhren zu MaryAnn’s Lakehouse, ca. 1 Stunde entfernt von Pittsburgh – ca. 7 Meilen von der Absturzstelle von Flug 93 am 11. September 2001 entfernt.
Nachdem es noch am Abend geregnet hatte, war der nächste Tag sehr schön und sehr heiß.
Es wurde getubt (Eine Art Luftkissen wird hinter einem Boot hergezogen und die Person/en darauf sind damit beschäftigt sich irgendwie festzuhalten und nicht herunter zu fallen). Gegrillt. Wiffle Ball (eine Art Baseball) gespielt. UND Smores wurden gemacht. Smores sind am Lagerfeuer geröstete Marshmallows, die sobald sie schön weich sind zusammen mit einem Stück Schokolade zwischen zwei Kekse geklebt wird. Seeehr lecker. Probiert das unbedingt mal aus!

Foto 3

Es endet mal wieder eine super Woche. Aktuell beenden wir diese – mal wieder – mit einem Film “She’s the man”. Sehr lustig.

Leave Your Observation

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert