“All anyone needs is a good adventure.”
Ich glaube fast jeden Blogeintrag habe ich damit begonnen, mich zu fragen wo die Zeit schon wieder geblieben ist. Von Tag 132 sind wir jetzt bei Tag 191! Und mehr als die Hälfte des Abenteuers ist schon vorbei. Erschreckend!
Ich versuche mir jeden Tag klar zu machen, wie toll dieses Erlebnis hier ist und mit wie viel Glück ich gesegnet bin. So dankbar kann man gar nicht sein!

Mein letzter Blogeintrag endete kurz vor Thanksgiving. Meine liebe Anna kam aus New York State den ganzen Weg ins kleine Robinson gefahren, um ein paar Tage mit meiner Familie und mir zu verbringen. Unter anderem sind wir für einen Tag nach Chicago gereist und haben den ersten Schnee begrüßt.
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Die Tage vergingen natürlich wieder viel zu schnell und Thanksgiving stand vor der Tür! Der wohl wichtigste Feiertag eines Amerikaners! Natürlich gab es auch in meiner Familie bergeweise Essen und eine große Feier. Leider konnte ich von dem Essen nicht so viel genießen, da alles nach der Einnahme wieder postwendend rauskam. Da war sie, die erste Grippe in Amerika.

Alleine im Bett, umgeben von Pillen, Tee und meinem Laptop mit Harry Potter kurierte ich mich einige Tage aus. Danach begann auch schon die letzte Zeit im schönen Robinson. Dazu zählte: Lebkuchenhaus backen mit meiner Familie, Santa Day am College, Weihnachtsbaum kaufen und schließlich der Abschied von meinen Sutfins.
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Wer mein Abenteuer ein wenig verfolgt hat, weiß, dass ich mit meiner Gastfamilie, den Sutfins, ein Sechser im Lotto gemacht habe. Und auch jetzt, 2 Monate später, fehlt mir meine Familie aus Robinson doch sehr.
Die gute Nachricht: Brenda, Jason, Mallory, Macy und Isabelle machen sich im Juni auf den Weg und besuchen mich in Kalifornien!!! 🙂
Der letzte Tag in Robinson kam schneller und überraschender als gedacht und so saß ich bald schon in meinem Auto Richtung Pennsylvania, was mein Startschuss zur 60-stündigen Weltreise nach Kalifornien war.
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Es war geplant Weihnachten in Pennsylvania bei meiner Familie zu verbringen. Kurz vor Weihnachten verbrachte ich dann noch 2 Tage in New York City mit Anna und meiner Cousine.
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Am 24. Dezember abends wurde dann recht deutsch Weihnachten gefeiert. Mit viel Essen, Wein und deutschen Weihnachtsliedern beschritten wir den Abend.
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Am 25. Dezember morgens war dann das “richtige” amerikanische Weihnachten. Und am 26.12. ging es dann auch schon mit Anna Richtung Atlanta. Dort trafen wir uns mit Elvira, Tobi und Moritz. Atlanta ist wirklich eine tolle Stadt, hätte ich ehrlich gesagt gar nicht so erwartet. Der Olympiapark stellt das Zentrum der Stadt dar und genau am Park liegt die Coca Cola World. Diese ist übrigens auch ein MUSS für Amerikareisende.
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Mit Elvira und Anna ging es dann weiter Richtung Dallas. Mitten auf der Strecke sammelten wir dann noch Julia ein. In Dallas angekommen verbrachten wir einen Tag im Dallas Zoo.
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Am nächsten Tag ging es Richtung Flagstaff Arizona. Und jetzt kommt der Hammer: die ganze Fahrt wurden wir vom schlechten Wetter verschont, doch in den Staaten, in denen wir es am wenigsten erwartet hätten, wurden wir von Schneestürmen und Chaos überrascht. So ließen wir New Mexico und Arizona nur im Schneckentempo hinter uns. Das große Ziel unserer Reise: am 31.12. in Las Vegas auf 22 andere PPP’ler zu treffen und glamourös mit Limousine, Macklemore im Mirage und tollen Outfits das neue Jahr einzuläuten.
Leider wurde der Traum zum Albtraum und statt 4 Stunden von Flagstaff nach Las Vegas saßen wir 18 Stunden im Auto, während um uns herum alles einschneite. Die Straße war spiegelglatt, LKW’s und Autos rutschten überall in die Seiten und Klippen. Und weit und breit keine Hilfe oder ein Ausweg.
Statt um 4 Uhr nachmittags kamen wir dann um 4 Uhr morgens am 1.1. an. Wir verbrachten Silvesternacht irgendwo in den Bergen im größten Schneechaos aller Zeiten.
Natürlich haben wir es uns dann trotzdem nicht nehmen lassen, am 1.1. in Vegas das Jahr nochmal für uns einzuläuten. So bestellten wir am nächsten Tag noch eine Limousine und verbrachten eine Partynacht, leider ohne Macklemore, in Vegas.
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Am nächsten Tag sollte es dann Richtung Valencia, meiner neuen Heimat, gehen. Die letzte Fahrt. Und auch nur noch mit Julia. Irgendwie schon komisch nach ca. 70 gemeinsamen Stunden im Auto dann doch irgendwann Abschied zu nehmen.
In meinem neuen zu Hause angekommen, begrüßten wir meine neue Hostmum und machten uns gleich am nächsten Tag auf meine neue Gegend zu erkunden: Los Angeles!
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Nach kurzer Zeit konnte ich jegliche Aussagen über die Stadt bestätigen: Ja, Los Angeles ist hässlich und ja alle sprechen hier spanisch und ja es ist verdammt groß!!! Aber nach 1,5 Monaten fange ich langsam an jede Ecke des kalifornischen Staates zu lieben. Man muss schon sagen, die Menschen sind anders hier: Internationaler. Offener. Was nicht schlecht ist, es ist halt anders. Ich würde glatt behaupten, Illinois hat perfekt zu mir gepasst, zum familiären Dorfkind. Aber Kalifornien tut mir gut: Großstadtleben mit verrückten Menschen und Sonne satt jeden Tag.
Ich habe dann auch gleich Anfang Januar angefangen bei American Ring Travel zu arbeiten, was mich zu meiner alten Liebe, dem Tourismus, zurückführte. Schon komisch wieder im Business zu sein, aber es gefällt mir. Auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, ob mir das Arbeits- oder das Studentenleben besser gefällt. Hat tatsächlich beides seine Vor- und Nachteile.

An meinem Geburtstagswochenende Ende Januar bin ich nach San Francisco gefahren. Tolle Stadt! Auch wenn ich noch nicht so viel gesehen habe. Julia, eine andere PPP’lerin und Sandy, meine Arbeitskollegin, haben mich begleitet. In San Francisco sind wir bei Sandys Hostbruder John untergekommen, der in einer WG in einem Haus 10 Minuten weit weg von der Innenstadt wohnt. Das ist soooooo cool, verdammt! Wie gesagt, wir haben leider nicht so viel von der City gesehen, da uns die San Franciscoer mal gezeigt haben, wie man anständig 72 Stunden lang einen Geburtstag feiert!
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Das Wochenende danach ging es das erste Mal hiken mit Julia und ihren beiden Freundinnen aus Honduras! What a decent time! Das war echt zu schön!
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Jetzt ist es Mitte Februar. Ich arbeite noch an meinem „Einleben“ in Kalifornien. Auch wenn die Gegend paradiesisch ist, das Wetter traumhaft und die Arbeit toll: vor seinen Gefühlen ist man nie sicher. I have to admit: Ich vermisse meine Familie und Freunde in Illinois und meine ganzen Leute zu Hause. Das erste Mal ein wenig Heimweh, davon bleibt man auch hier nicht verschont. Was wäre das Jahr auch ohne eine neue Challenge jeden Tag?
Aber es wird einfacher. Tag für Tag. Für die nächsten Monate ist schon Hawaii und Mexiko geplant und gebucht. Total verrückt! Ich würde gerne kurz mal wieder normal werden und mir klar machen, was für ein HAMMER das alles ist!!! Aber nach wie vor lebt man das Jahr in einer Art Trance. Vielleicht weil alles so überwältigend ist?!
Ich kann es mir nicht erklären.

Das war’s jetzt erstmal von mir. Genug Neuigkeiten. Ich freue mich immer wieder von meinen Freunden und meiner Familie zu Hause zu hören. Wenn man ohne jegliche Erwartungen ins Ausland fliegt, kann ich versprechen, dass man von seinen Lieben so sehr überrascht wird: viele Pakete, Postkarten, Briefe, Fotos und Nachrichten erreichten mich in den letzten Monaten. Und ich genieße das alles so sehr. Ich denke immer, ich habe „the best of both worlds“.

Danke! Ich habe euch alle sooooo lieb!!!