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#28 Merry Christmas!

Nochmal Frohe Weihnachten oder wie man hier sagt “Merry Christmas” Euch allen. Wie versprochen sitze ich nun wieder hier um Euch von meinem ersten amerikanischen Weihnachten zu berichten. So viel sei schon mal vorweg genommen; ich als Langschlaefer und Morgenmuffel weiss jetzt definitiv die deutsche Weihnachtstradition zu schaetzen. 😉

Eingelaeutet haben wir Weihnachten alle mit einer dicken Grippe. Zuerst war Nina dran, dann ich, Noah und schliesslich Lisa – nur Alex blieb verschont. Nachdem wir wieder einigermasen fit waren, ging die Weihnachtsaktion aber so richtig los.
Bekanntlich wird Weihnachten in den USA ja nicht am 24. Dezember sondern am 25. Dezember in der Frueh gefeiert. Das ist nicht ganz richtig, denn es gibt hier durchaus einen Heiligabend (Christmaseve) am 24. Dezember; die Geschenke gibt es dann allerdings wirklich erst am Morgen des 25. Dezembers.
Da die Khoreys ja syrisch orthodox sind, und es dort scheinbar nicht wirklich ein Weihnachten gibt oder zumindest nur ziemlich zeitversetzt, ging es fuer uns am 24. einfach in eine andere Kirche, in die first Presbyterian Church downtown. Keine Ahnung was genau das fuer eine Glaubensrichtung ist, irgendwas aehnliches wie protestantisch glaube ich, war mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal wir wollten eh nur die Weihnachtslieder (Christmascarols) hoeren. Die Kirche an sich war richtig schoen und ziemlich beeindruckend. Die Christmascarols haben wir zumindest zur Haelfte mitbekommen, denn auch in dieser Kirche waren wir zu spaet dran. 😉 Nachdem die Kirche vorbei war, ging es noch kurz ab zu Macy’s ein bisschen windowshoppen, ehe wir dann zu den Wendells (Uncle Mar, Aunt Lynn, Livi und Eva) gefahren sind.
Dort gab es dann erstmal sehr leckere Lasagne, Kartoffelbrei, Schinken, etc. Spaeter guckten wir noch einen Weihnachtsfilm an, und packten die ersten Geschenke aus. Da Eva, die 9-jaehrige Cousine noch fest an Santa Claus glaubt, mussten wir den ganzen Abend lang den “Santa Tracker” verfolgen. Der Santa Tracker ist eine Art Weltkarte, die anzeigt wo sich Santa Claus gerade aufhaelt und wie viele Geschenke er schon ausgeliefert hat. Nachdem die Karte anzeigte, dass Santa schon in Pennsylvania war und mittlerweile auf dem Weg nach Florida und Mexico war, wurde Eva etwas unruhig. Schnell war ihr klar, Santa kann ja nicht vorbei kommen wenn noch alle wach sind. Tja, und des Problems Loesung? Kurz nach Mitternacht, hat sie Santa ein Glas Milch und ein paar Kekse hingestellt und uns gesammelt aus dem Haus geworfen, damit Santa endlich die Geschenke bringen kann. 😉

Warum mir die deutsche Weihnachtstradition doch etwas lieber ist? Naja also Geschenke gibt es hier ja, wie gesagt, am Morgen des 25. Dezembers. Jap, AM MORGEN! Ich hatte mich also auf den MORGEN eingestellt, nur nicht auf “mitten in der Nacht”. Denn Alex, von dem keiner so richtig weis ob der denn jetzt noch an Santa glaubt oder nicht, stand um 7.00 Uhr in der Kueche und schrie “Rooooooooonnnnnnnjjjjaaaaaaaa”. Ich dachte mir “okay, ich schlafe noch, komm spaeter nochmal” und hab ihn einfach ignoriert. Tja, denkste. 2 Minuten spaeter haemmert es an meiner Tuer als wuerde Santa sie gleich persoenlich einbrechen, inkl. “Roooonnnjjjjaaaa wake up wake up wake uuuuuup” Schreie. DAS zu ignorieren waere nicht sehr glaubwuerdig ruebergekommen. Als ich mit einem “hmmmmm” geantwortet hatte, stand Alex auch schon in meinem Zimmer. Das er mich nicht auch noch aus meinem Bett gezogen und die Treppe hoch gezerrt hat, hat mich etwas gewundert. Auch Nina war mittlerweile im Wohnzimmer unterm Christbaum anzutreffen. Total verschlafen ging es dann erstmal ans Geschenke sortieren, bis dann auch Noah und Lisa unter dem Baum saßen. Geschenke wurden dann immer abwechselnd vom Juengsten bis zur Aeltesten ausgepackt. Lisa ist voellig verrueckt, denn selbst ich habe Geschenke von Steelers Kleidung, zwei Buechern ueber Amerika’s beste Roadtrips, einem Blazer/Klamotten bis hin zu einer komplette Skiausruestung fuer unsere Skiausfluege bekommen. Nachdem die Geschenke ausgepackt waren, kamen natuerlich noch die beruehmten “Stockings” (Socken ueber dem Kamin) dran, in denen noch ein paar Kleinigkeiten waren. Die Geschenke aus der Heimat habe ich bereits am 23. Dezember per Skype-Schaltung nach Hause vorzeitig ausgepackt.
Am spaeten Nachmittag waren wir dann bei Lisa’s Cousin Evan eingeladen. Ich dachte immer das Khorey Haus ist schon rießig, aber Evan & Jaclyn’s Haus war gigantisch und aehnelte einer Villa. Evan hat sich selbst sogar ein Homekino mit Kinosesseln und Leinwand in den rießigen Keller gebaut. Vom oberen Stockwerk aus kann er direkt gegenueber auf ein Highschool Footballfeld gucken. Das Haus war einfach der Wahnsinn! Nach einer weiteren Runde leckerem Essen (Feast, wie man hier sagt), von Lasagne bis Schinken und Kartoffelbrei beschaeftigten wir uns noch ein wenig mit Griffin, dem paar Monate altem Sohn, Ripley dem Hund und natuerlich dem Homekino ehe wir dann wieder zurueck nach Hause fuhren.

Am 26. Dezember (in Deutschland schon der 2. Weihnachtsfeiertag) gab es dann eine Weihnachtsgans und Kloesse, denn Lisa wollte etwas typisch deutsches kochen. Natuerlich habe ich hier geholfen, und ja es hat seeehr gut geschmeckt. Ja ja, ich war mindestens genauso ueberrascht wie ihr wahrscheinlich gerade seid. Ronja und Kochen, zwei verschiedene paar Schuhe. 😉 Spaeter ging es fuer uns dann ab in den Consol Center, wo eigentlich die Pittsburgh Penguines Eishockey spielen, zu den Harlem Globetrotters. MaryAnn, eine Freundin von Lisa, hat ueber ihre Firme eine komplette private Box bekommen. Natuerlich waren wir mal wieder zu spaet dran, aber wen interessierte das schon wir waren ja quasi wie VIP’s. 😀 So eine private Box ist schon der Hammer. Man hat einen kleinen privaten Aufenthaltsraum mit Sesseln, Essen und Trinken und dann schießlich eine kleine Tribuene mit extrem bequemen Sitzen um das Spiel zu anzusehen. Aber seht selbst, die Bilder erklaeren das besser. Wenn die Harlem Globetrotters mal wieder durch Deutschland touren, kann ich nur empfehlen mal vorbei zugucken. Es hat nicht wirklich viel mit dem eigentlichen Basketball zu tun, sondern ist eher eine rießen Entertainment-Show bei der trickreiches Basketball gespielt wird. Einfach sehr lustig und extrem unterhaltsam, selbst fuer Anti-Sportfans wie Nina. Nach Spielende durfte man runter auf den Court um sich Autogramme und Fotos mit den Spielern zu holen. Mit Eva im Gepaeck um besser durch die Massen zu kommen, denn 1,20 m große Kinder schuppt ja niemand, machten uns Noah und ich dann auf den Weg. Lisa hat uns auf dem nach Hause Weg dann noch von ihrer Karriere als Studentin bei McDonalds erzaehlt, was sie aktuell zur “Godmother of McDonalds macht”. Alex versucht immer noch das Geheimnis der Spezialsoße, welche Pampe auch immer das sein soll, herauszufinden. Es war ein richtig cooler und vorallem lustiger Abend.

Gestern, der 27. Dezember, flog Lisa mit ihrer Schwester Lynn nach Chicago – einfach so mal. Alex hatte bei Freundin uebernachtet, Nina war Nina, und Noah und ich haben uns Football und Basketball Trickshots gewidmet.
So langsam wird es schwer fuer mich… Fussball, Football oder doch Basketball Karriere???? Spass bei Seite, sobald wir Football oder Basketball spielen, seh ich bestimmt nicht mehr ganz so schlecht aus wie am Anfang als ich hierher kam, ich beweise allerdings immer wieder das ich es halt doch besser mit den Fueßen kann. 😉

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Das war also mein erstes und wohl auch letztes amerikanisches Weihnachten. Morgen geht es fuer uns auf nach New York City um dort Silvester zu feiern, danach brechen wir auf zu einem ganz kurzem Skitrip. Die Steelers muessen heute Abend gewinnen um Division Champion zu werden, Alex hat mich gestern einer seiner Freundinnen (ja da gibt es mehrere) als seine große Schwester vorgestellt und ihr koennt schon mal gespannt auf meinen New Years Blogeintrag sein. In diesem Sinne…… See you all 2015; Merry Christmas and a happy New Year!

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