Ein wahrhaft tolles Fest …
Nun war es soweit und der lang ersehnte Tag, an dem Thanksgiving gefeiert wird, war gekommen. Ich habe mich sehr drauf gefreut, weil es ein großer Wunsch von mir war, einmal traditionell dieses Fest zu feiern. Dieser Wunsch wurde mir durch meine liebe Gastfamilie gewährt. Wie es so üblich ist an dem Fest, gibt es reichlich zu Essen. Für jeden Geschmack war etwas dabei und ich habe Speisen gegessen, die ich vorher noch nicht kannte. Neben Truthuhn und Schwein, gab es die verschiedensten Beilagen, wie Süßkartelauflauf mit Nüssen und geschmolzenen Marshmallows verfeinert oder typisch für die Südstaaten Maisbrot.
Traditionell bringt jeder in der Familie, für das gemeinsame Festessen, etwas mit. So hat Jack, der Bruder von Brantley, die Schweinshaxe mitgebracht, seine Oma den Kartoffelsalat gemacht und Brantley sich um die Makkaroni mit Käse gekümmert. Ich habe auch länger überlegt, was ich noch dazu beisteuern könnte. Ich bin dann auf die glorreiche Idee gekommen ein paar Schnitzel zu braten, da die Amerikaner Schnitzel wie wir sie kennen mit Panade etc. eher nicht kennen. Herausforderung für mich war an dieser Stelle gewesen das passende Paniermehl zu finden. Dabei habe ich die Amerikaner etwas unterschätzt, denn ich fand ein Regal mit allerhand verschiedenen Paniermehlsorten, sodass das Problem auch gelöst war. Verziert habe ich dann meine selbst gemachten Schnitzel mit ein paar deutschen Fähnchen, die ich eigens für solch ein Event im Vorfeld aus Deutschland mitgebacht hatte. 🙂 Allen hat es geschmeckt und ich konnte mal ein traditionelles Gericht zeigen, was wir in Deutschland so essen und meine Familie, bis auf Brantley, noch nicht kannten.
Bill, der Papa von Brantley, hat mich dann nach dem Essen spontan zum Golfen eingeladen. Er hatte es mir schon lange mal versprochen und nun hat sich die passende Gelegenheit ergeben. Es war sehr schön und sofern ich es beurteilen kann, habe ich nicht die Schlechteste Figur dabei gemacht, auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass ich mal in meinem Leben mit dem Sport Geld verdienen werde. 🙂
Den Rest des Tages haben wir mit einem kleinen Nickerchen verbracht, denn Truthuhn macht ziemlich müde. 🙂 Am Abend haben wir dann den Weihnachtsbaum für Weihnachten geschmückt und einige Brettspiele mit der Familie gespielt, so wie ich es mir im Grunde immer vorgestellt hatte. 🙂
Wie jedes Jahr schließt sich einen Tag nach Thanksgiving der sogenannte “Black Friday” an, an dem alle Geschäfte ihre Waren für Schnäppchenpreise versuchen los zu werden. So konnte ich da auch nicht fehlen und wollte einfach mal wissen wie es so abläuft. Den richtig großen Trubel, habe ich Gott sei Dank nicht mitbekommen, bei dem um das Beste Angebot gekämpft wird. Das geschieht meist um 2 Uhr am Morgen des Black Fridays. Ich bin dann mit Brantley erst so gegen 10 Uhr in die Geschäfte gegangen. Ganz oben auf meiner Wunschliste standen ein paar originale Beats Kopfhörer. Etwas was ich mir sonst nie kaufen würde, weil die einfach in Deutschland 199 Euro kosten. Hier in Amerika und besonders zu Black Friday bezahlt man dafür ungefähr die Hälfte, sodass ich das große Glück hatte, noch ein paar weiße Kopfhörer zu bekommen. Es waren die Letzten und ich bekam sie nur, weil sich jemand vor mir in der Schlange um entschieden hatte und sie nicht nehmen wollte. Ja Glück muss man manchmal haben. 🙂 Ansonsten gabs dann noch ne CD, zwei DVD´s, einen Football, sowie ein paar Hemden, die ich eventuell für meinen Job dann gebrauchen könnte.