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Die wohl längste kurze Frist meines Lebens

Am Ende des Gesprächs hatten wir noch erfahren, dass der Abgeordnete seinen Kandidaten innerhalb der nächsten sieben Tage nominieren musste, da das Ende aller Fristen bereits erreicht war. Ruhig und Entspannt prüfte ich alle 10 Minuten mein E-Mail Postfach. Es war zum verrückt werden. Ich glaube dass die sieben Tage Frist an einem Mittwoch verspricht, ohne, dass ich irgendeine Mitteilung bekommen hatte. Irgendwie fiel in diesem Moment jegliche Anspannung von mir ab. Zum Glück, ich hatte schon dass Gefühl die ersten Haare zu verlieren. Da die Frist vorüber war, konnte eine Nachricht noch ewig dauern oder schon morgen da sein. Ich wusste es nicht und das beruhigte mich. Es stellte sich heraus, das der Fall “morgen” eintrat. Ein weißer Briefumschlag. DIN A4. Dick und Schwer. Von Bewerbungen weiß man, dass große dicke Umschläge die Bewerbungsunterlagen inklusive einer Absage beinhalten. Mein Herz rutschte in den Keller.

Vom Freund zum Konkurrent

Alles ging von vorne los. Infos sammeln, Websites lesen, Zusammenfassungen schreiben. Wahrscheinlich kenne ich meine Wahlkreiskandidaten jetzt besser als seine Kollegen. Und dann, die Hiobsbotschaft. Einer der Bekanntschaften aus Berlin wurde in meinen Wahlkreis verlegt 🙁 Wir hatten das damals extra noch abgesprochen, dass es den unwahrscheinlichen Fall einer Überschneidung nicht gibt und jetzt das. Dennoch versuchten wir das Beste aus der Situation zu machen und beschlossen gemeinsam zu unserem Termin zu fahren. Nachdem wir dort ankamen – man stellt sich das Büro eines Bundestagsabgeordneten eindeutig spektakulärer vor – gings los. Wir stimmten dafür, das Gespräch zu dritt zu führen und die Fragen nacheinander zu beantworten.

Erstaunlicherweise relativ kurzweilige zwei Stunden später standen wir wieder am Auto. Auf der Heimfahrt Quatschten wir noch ein wenig, aber ich stellte schnell fest, dass ich für Florian während des Gesprächs zum Konkurrenten wurde. Ich habe seitdem auch nichts mehr von ihm gehört.

Das Unerwartete Erhoffte…

Wie schon vorher, dauerte es wieder. Solange, dass ich das PPP nun endgültig abgeschrieben hatte. Schließlich wurde uns gesagt, dass wir bis spätestens Anfang Februar Bescheid bekommen und es war bereits Anfang Februar.

Nach einem langen Schultag gönnte ich mir gerade eine kleine Pause in meiner Wohnung, als das Handy klingelte. Mit ziemlich schlechter Laune nahm ich das Gespräch entgegen. “Guten Tag” – oh Gott ein Ossi – meine Stimmung war nun endgültig im Keller. Dafür dass die gute Frau mir nur mitteilen wollte, dass ich auch die zweite Auswahlrunde geschafft hatte und einen Termin für das Gespräch mit meinem Wahlkreiskandidaten vereinbaren wollte, war ich ziemlich unfreundlich am Telefon. Erstaunlich, 5 Worte 180 Grad Stimmungswandel.

Termin in einer Woche. Aus der Einstellung “Bewirb dich mal, ist ja nix verloren” wurde erstmalig Ehrgeiz und der Wille es zu schaffen. Jetzt gab es kein zurück mehr, keine Option, nichts.

Erste Freundschaften

Zusammen mit fünf anderen Teilnehmern mit guten Nachnamen beschlossen wir wieder nach Berlin zu fahren und uns auf einem Weihnachtsmarkt zu unterhalten. Spannend war, dass keinem die gleichen Fragen gestellt wurden!

Am Abend ging ich mit Kathi noch in ein Irish Pub und wir begossen den Tag gemütlich bei Live-Musik. Die anderen wären auch noch gerne mit, mussten zum Teil aber bereits die Heimreise antreten.

Ich nenn´s mal Assessement Center

Als zehn Minuten nach mir auch die letzten Teilnehmer eingetroffen sind, ging‘s mit einer kurzen begrüßungsrunde los. Nach den anschließenden Erläuterungen zum Tagesablauf

wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und gingen in die Tagungsräume. Dort mussten wir als erstes in vierer Gruppen ein 20 minütiges Referat innerhalb von 30 Minuten aus dem Stegreif vorbereiten. Ich versuchte ein gesundes Maß an Aktionismus mit “die anderen zu Wort kommen lassen” zu finden. Das gelang nicht jedem von uns 😉

Unser Thema war “Sie berichten vor einer Schulklasse von Ihren Eindrucken aus dem Vergangen Jahr als PPP-Teilnehmer”. Im Anschluss an die Referate begannen die Einzelgespräche.

Bereits als dritter durfte ich die wohl größte Hürde nehmen – ich liebe meinen Nachnahmen. Im Interviewraum warteten bereits vier Prüfer darauf, mich abwechseln mit Fragen auf Deutsch und Englisch zu bombardieren. Dabei reichten die Fragen von den zu erwartenden Standardfloskeln alla “Warum sind Sie der Richtige für das PPP” und “Wie stellen Sie sich das PPP vor”

bis zu der für mich wohl einprägsamsten Frage über einen rassistischen Gastvater in den Südstaaten in Verbindung mit einer Beziehung zu einem Mädchen vom Collage Afrikanischer Abstammung.

“Wie reagieren Sie?” – Was ist das denn für eine Frage ??? Doch mit viel Gewinde und zögern, konnte ich mir eine akzeptable Antwort aus der Nase zieh und das knapp 45 Minütige Gespräch hinter mich bringen. Das haste ja mal verkackt!! Vor der Mittagspause stand noch ein 60-Minütiger Englischtest sowie ein 2 DIN-A4 Seiten langer Allgemeinwissenstest über fünf Minuten an. Es war Mittag und ich war durch. Hatte ich schon erwähnt, dass ich meinen Nachnamen klasse finde ^^.

Berlin, Berlin, …

 

Die Auswahltagung in Berlin war für Anfang Dezember angesetzt und ich war fleißig am Vorbereiten. Meine English Lehrerin hatte mir vor lauter Stolz, dass einer Ihrer Schüler weitergekommen ist, 17 Bücher in die Hand gedrückt, von Wortschatz über Grammatik bis hin zu Geschichte, Land und Leute. (Der Wikipedia-Artikel zu den USA umfasst ausgedruckt ca. 60 DIN A4 Seiten ^^) Dem Gesichtsausdruck der Mitreisenden im ICE nach, musste es ein verwirrender Anblick gewesen sein, als ich alle Dokumente, Ausdrucke, Blöcke und Bücher vor mir ausgebreitet hatte. Unterlegt mit Englischen Hörbüchern, stopfte ich meinen Kopf voll.

In Berlin angekommen suchte ich die WG des Cousins meines besten Freundes auf, der mir für zwei Nächte seine Couch überlies. Ich hab mir noch schnell eine von Mustafas Gemüsedönern geholt (wenn man Pech hat steht man für den fast zwei Stunden an) und legte mich schlafen. Am Nächsten Tag ging‘s früh raus, die Tagung begann bereits um 9:00 Uhr am anderen Ende der Stadt 🙁 Nach einer guten Stunde in der U-Bahn und ‘nem Stück Straßenbahn gemischt mit Orientierungslosigkeit am Alexanderplatz und einem Schlusssprint kam ich, wie üblich Last Minute, am Hotel an.

Eine E-Mail – Ein Fettnäpfchen

Der straffe Unterrichtsplan und die langen Zeitspannen ließen die Bewerbung schnell in den Hintergrund geraten und bald hatte ich es abgeschrieben und vergessen. Der Investierte Aufwand hatte sich ja in Grenzen gehalten und am ehesten würde es sowieso meine Mitschülerin bekommen, die hatte sich zumindest mehr bemüht. Bei einem meiner Routine 7:00 Uhr morgens E-Mail Checks, hatte ich eine Mail von einem Absender “GIZ” im Postfach. Spam??? ‘Ach machst mal auf, iOS ist da nicht so Empfindlich’ ==> mein Herz schon.

Nachdem dieses gefühlte drei Stunden später wieder zu schlagen begann und ich mich wieder beruhigt hatte, machte ich mich auf zur Schule. Aufgeregt stürmte ich zu der Freundin, die sich auch beworben hatte und drängte sie dazu, Ihre E-Mails zu checken. ‘Mach schon…’ Sie meinte mehrmals, was denn so wichtig sei, bis zu der Frage ‘Hast du was vom PPP gehört?’. Die Katze war aus dem Sack, doch Ihr Postfach war leer. Nach all der veranstalteten Panik war der Moment echt ziemlich peinlich. Doch anstatt enttäuscht zu sein hat sie sich total für mich gefreut.

Wie alles begann…

Das Schuljahr hatte gerade erst begonnen. Wir saßen in unserer Mittagspause in der Aula und warteten sehnsüchtig auf den Nachmittagsunterricht – so wie jeder andere Schüler halt ^^

Da sprang mir und einer Freundin etwas ins Auge. Direkt unter dem Foto unseres Bundespräsidenten und über dem Plakat von Konrad Zuse. Ein Foto der Freiheitsstatue.

Was hat das zu bedeuten? PPP? Das mussten wir uns genauer ansehen. Viel Infos gingen aber aus dem Plakat nicht hervor, doch die nächsten Unterrichtsstunden boten genug Zeit das Internet zu durchforsten. Es hörte sich fantastisch an, woraufhin wir zwei beschlossen uns einfach mal blauäugig zu bewerben. Während sich die Mitschülerin von mir deutlich ins Zeug legte, war ich etwas genervt von den vielen Fragen und fasste mich dementsprechend kurz 😉 Das ganze gestaltete sich dennoch als relativ aufwendig mit den ganzen zusätzlichen Dokumenten wie Empfehlungsschreiben, Gesundheitszeugnissen echten Zeugnissen…

Alles in allem hatte ich meine Dokumente 2 Tage vor Fristende zusammen und konnte die Bewerbung (es gab ja nicht viel zu verlieren) abschicken. Die Bewerbung meiner Mitschülerin

lag damals bereits einige Zeit bei der GIZ – ich bin da eher der “Last Minute”-Mensch. ^^

 

Hallo USA!

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