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#32 Work hard; Play hard

Nachdem mich viele Leute auf meinen Job ansprechen, dachte ich mir da muss wohl ein neuer Blogeintrag her. Versteht mich nicht falsch, ich beantworte natuerlich jederzeit gerne jede Frage, aber so ein Blogeintrag ist einfacher als die gleiche Story immer und immer wieder zu erzaehlen. 😉

Wie schon einmal erwaehnt hat Anfang Januar die Job-Phase begonnen. Wie ebenfalls berichtet, hatte auch ich mir ein Praktikum besorgen koennen. Ehrlich gesagt habe ich nicht mit den wahnsinns Aufgaben gerechnet – ein Praktikum eben. Falsch gedacht.
Mein Praktikum besteht aus vier “verschiedenen” Arbeitgebern, die aber doch irgendwie immer zusammenarbeiten. Hier mal meine Arbeitgeber.

1) German Honorary Consul in Pittsburgh (Quasi die Deutsche Botschaft/Konsulat hier)
2) American-German Chamber of Commerce in Pittsburgh
3) Classroom Without Borders (wie schon einmal berichtet)
4) Cohen & Grigsby P. C. (eine der groessten Lawfirms hier in Pittsburgh)

Hauptsaechlich werde ich aber fuer Punkt 1 und 2 arbeiten, denn Paul ist sozusagen mein Chef und auch mein Hauptansprechpartner. Fuer Punkt 3 und 4 werde ich dann jeweils einen Tag pro Woche arbeiten. Bisher habe ich dann auch die meiste Zeit mit dem Honorary Consul und der Chamber verbracht.

Der Job gefaellt mir echt gut. Wie gesagt, ich hatte nicht die grossen Aufgaben erwartet, da es ja “nur” eine Praktikumsstelle ist, Paul sieht das anders. Er behandelt mich ganz und gar nicht wie seine Praktikantin – im Gegenteil, fuer ihn zaehle ich quasi als vollstaendiges Mitglied wenn es darum geht die Chamber of Commerce zu starten. Die gibt es naemlich noch nicht. Den Papierkram, den es braucht um so eine Kammer ins Leben zu rufen hatten Paul und Rachel (seine Geschaeftspartnerin) schon vor Monaten, wenn nicht sogar vor Jahren gestartet. Jetzt geht es darum Mitglieder an Land zu ziehen, wo dann auch mein Aufgabengebiet anfaengt. Ich helfe den beiden aktuell dabei das Handbuch fuer die Kammer zu erstellen, d. h. Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag, Wie viele Events werden gestartet, Was sind die Events, Wo und Wann finden sie statt, Wer ist geeignet fuer das Board, Welche Firmen in Pittsburgh und allgemein Western Pennsylvania koennten der Kammer beitreten und sie gleichzeitig weiter bringen, etc. etc. etc.
Nebenbei bereite ich dann noch Vortraege fuer Paul vor, wobei es um Deutschland (Politik, Energie, Das Land an sich, etc.) oder auch um die USA geht.

Da aktuell vor allem viel Reseachen gefragt ist, laesst mich Paul des Oefteren auch mal von zu Hause aus arbeiten. Was ziemlich praktisch ist, denn ich spare mir eine 25 min Fahrt nach Downtown und eine taegliche Parkgebuehr von 12 – 18 Dollar.

Ein weiterer Teil der natuerlich wahnsinnig viel Spass macht, ist das Kennenlernen von vieler verschiedener interessanter Leute. Wie gesagt, nicht als Praktikantin sondern als vollstaendiges Mitglied im Aufbau der Chamber of Commerce. Paul bringt mich also mit richtig hohen Tieren saemtlicher Firmen (vor allem deutschstaemmige Firmen) zusammen – sei es beim Mittagessen oder einfach bei offiziellen Meetings. Nebenbei hat er schon prophezeit, dass er mich auf einige Networking Events mitschleppen wird.

Da wir ja auf der Suche nach Mitgliedern fuer die Chamber of Commerce sind, beeinhaltet das alles natuerlich auch kleinere Projekte. Beispielsweise wird die Firma Astrobotics einen Roboter auf den Mond schicken, wobei Paul, Rachel und ich sie unterstuetzen. Klickt einfach HIER um den Zeitungsbericht ueber die Aktion zu lesen. Ein weiteres Beispiel was so nebenbei ablaeuft, waere dann noch das Helfen von Start-Up Companies, die super Ideen haben und versuchen damit gross rauszukommen oder von grossen Firmen aufgekauft werden moechten.

Selbst beim Honorary Konsul lernt man total interessante Menschen kennen, waehrend man z. B. Ihren Reisepassantrag ausarbeitet. Bisher war das Mr. Nguyen, der urspruenglich im Vietnam geboren ist, waehrend des Krieges nach Deutschland ausgewandert und schlussendlich in den USA gelandet ist. Jetzt arbeitet er im Nuklearbereich bei Pittsburgh’s groesstem Arbeitgeber.
Dann war da noch Dr. Sieg, ein Philosphie und Mathe Professor an der Carnegie Mellon Universitaet (eine der besten in Pittsburgh). Paul bezeichnet ihn als meinen #1 Fan, da er immer mal wieder nach mir fragt und die Tatsache gefeiert hat, dass ich auch Borrussia Dortmund Fan bin. 😉

In Sachen Cohen & Grigsby kann ich noch nicht so viel berichten, denn dort werde ich dann erst naechste Woche starten. Alles muss seinen absolut offiziellen Weg gehen von Security Unterweisung, Security Card um ins Gebaeude zu kommen, Schulungen, etc. etc. etc. Bisher konnte ich ueber Susanne, meine Supervisorin bei C&G, nur herausbekommen, dass auch diese Firma normalerweise keine Praktikas an “legal aliens” (mein Status hier in den USA mit meinem J1 Visa) vergibt. Das war ja auch das, was die Praktikumsuche damals so schwierig gemacht hatte, die Tatsache das ich weder permanent resident noch US-Staatsbuerger bin. Laut Susanne habe ich das Praktikum auf Paul’s Empfehlung und meiner College Noten bekommen. Ich war schon etwas stolz, denn es hatte sich mal wieder gezeigt; die harte Arbeit im College hat sich wieder einmal ausgezahlt.

Alles in Allem gefaellt mir der Job sehr gut. Es ist interessant, abwechslungsreich und ziemlich lehrreich. Dennoch ueberarbeite ich mich dank Paul aber trotzdem nicht, da er der Meinung ist solange ich hier bin soll ich das Reisen auf jedenfall geniesen. Die Firma Cohen & Grigsby, wo auch Paul sein Buero hat, ist sehr modern und ziemlich cool.
Dank Paul waechst ja auch mein Network hier, mit richtig interessanten und vor allem wichtige Kontakten. Ich bin also rundum zufrieden; mich haette es nur sehr schwer besser treffen koennen.

Wie soll ich diesen Blogeintrag nun beenden… vielleicht mit einem Funfact, bei dem wahrscheinlich einige von Euch nur mit dem Kopf schuetteln koennen:

Lisa trainiert aktuell fuer einen Marathon in Kanada und muss jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Meilen rennen. Da ich mich immer noch dem fett-werden verweigere, habe ich einfach beschlossen sie dabei zu unterstuetzen indem ich auch jeden Tag (auser am Wochenende) ca. 1-2 Meilen renne. 😉

Ich hoffe es geht Euch allen mindestens genauso gut wie mir hier. Naechste Woche melde ich mich dann vermutlich endlich mit einem Pittsburgh Penguines Game. 😉

In diesem Sinne: “Work hard in silence and let success make the noise” and stay tuned.