# 21 Jobsuche sowie die Ersten Tage auf Arbeit

Ein hartes Stück Arbeit …

Den heutigen Blogeintrag, möchte ich voll und ganz dem Thema “Job” widmen, wie schwer es für mich gewesen ist überhaupt eine Arbeitsstelle zu finden und wie es mir dabei so ergangen ist. Ich kann schon einmal eines vorweg nehmen, dass es am Ende geklappt hat, was mich sehr stolz gestimmt hat, da ich es auch eigener Kraft geschafft habe, letztendlich einen Job zu bekommen. 🙂

Seit Mitte November, kann man sagen, suchte ich intensiv nach einer Arbeit. Dabei lag mein Fokus von Anfang an bei einer Part-Time, sowie Full-Time Stelle, auch wenn ich immer bestrebt war auch eine Full-Time Stelle zu bekommen. Full-Time bedeutet, ich muss von meinem Programm aus eine Arbeitsstelle mit mindestens 35 Stunden die Woche finden, anderenfalls muss ich zwei Part-Time Jobs finden, um auf die Mindeststundenzahl von 35 Stunden Arbeitszeit wöchentlich zu kommen. Noch dazu, war es von mir verlangt gewesen, diese Stelle in einer Bank zu finden, da ich nun mal gelernter Banker bin. Also versuchte ich mein Glück zunächst in sämtlichen Banken im Raum Valdosta sowie Quitman, welche eine Stadt ca. 20 Meilen von Valdosta ist. In dieser Stadt wohnt auch mein Gastdad sowie meine Gastmum. Brantley´s Vater, versuchte mich in seiner Bank unterzubekommen als möglicher Assistent von ihm, nur leider hat da sein Chef nicht ganz mitgemacht, wodurch ich, was die Jobsuche anging, auf mich allein gestellt war. Ungelogen, ich habe mindestens 15 Banken, Kreditinstitute, Versicherungen etc. abgeklappert. Immer trug ich meinen Anzug und redete gleich mit dem jeweiligen Geschäftsstellenleiter oder Präsidenten. Die Antwort war immer dieselbe, dass man momentan niemanden suche, man dennoch meinen Lebenslauf dabehalten möchte. Ich denke der häufigste Grund, warum man mich nicht beschäftigen wollte war der, dass man keine Lust hatte mich für sechs Monate einzustellen und ich dann wieder nach Deutschland mache. Zugegen, ich hätte auch lügen können und sagen ich wüsste nicht, wann ich wieder zurück müsse, doch das ist nun mal nicht meine Art und so, gemäß dem Motto “Ehrlichkeit wehrt am Längsten”, versuchte ich mein Glück weiter, auch wenn ich es langsam leid war immer wieder eine Absage zu bekommen.

Ich erweiterte nun meinen Kreis der Suche und bewarb mich bei zahlreichen Restaurants, wie “Applebees”, The Egg and I, Zaxby´s, Cheddar´s, um nur mal ein paar zu nennen. Ich bewarb mich als “Server” (Kellner) oder “Hostess” (platziert die Gäste am Tisch). Ich versuchte wirklich alles. Redete mit den Restaurant Managern, fragte regelmäßig nach, doch nie meldete sich bei mir jemand und nur selten klappte es mit einem Jobinterview. Dennoch versuchte ich es weiter und gab die Hoffnungen nicht auf.

Durch meinen Community Service im “Katzentierheim”, baute ich einen sehr guten Kontakt zu Candace auf. Sie ist die Leiterin der Einrichtung und hat mich von Anfang an in ihr Herz geschlossen. Ihr hatte ich es auch zu verdanken, dass sie den Kontakt zu “Publix” hergestellt hat. Publix ist eine Art Supermarkt, wobei Supermarkt untertrieben ist. Es ist eher was gehobeneres. Die Preise sind etwas höher als normal in einem Lebensmittelgeschäft, dafür kennen die Mitarbeiter fast alle Kunden mit Namen. Da ich zuvor schon im REWE gearbeitet hatte, wusste ich das mir die Stelle als “Cashier” (Kassierer) sicher spaß machen würde. Ich bewarb mich und bekam auch eine Einladung zum Jobinterview, was bei einer Anzahl von über 30 Bewerbern für eine Stelle nicht gerade selbstverständlich war. Noch dazu bin ich Ausländer und warum um alles in der Welt, sollte man mich einstellen. Das Gespräch lief gut, doch leider bekam ich keinen Anruf. Ich fragte nach und man war sehr verlegen mir zu sagen, dass sie mich nicht einstellen können. Der Grund war, dass man intern eine größere Prüfung hätte durchführen müssen über meine Person, die über zwei Monate in Anspruch genommen hätte. Man wollte mich wirklich anstellen, doch ließen es die Hausinternen Kriterien nicht zu bzw. erschwerten es wesentlich. Das warf mich sehr zurück. Dennoch war ich beruhigt, dass es nicht an mir selbst lag. Im Gegenteil man sagte mir sogar ich wäre die Nummer Eins Wahl gewesen und das habe ich den auch wirklich geklaubt. Fürs Gefühl war es gut, dennoch hatte ich noch immer keinen Job.  So ging die Suche weiter …

Während meiner Jobsuche, besuchte ich das Arbeitsamt insgesamt drei mal, um mich nach Jobs zu erkundigen. Ich bekam meist zwei bis drei Stellen ausgedruckt, auf die ich mich bewerben konnte, was ich auch immer tat. Meist funktionieren Bewerbungen immer online und nehmen recht viel Zeit in Anspruch. Ich habe dann irgendwann mal aufgehört zu zählen, wie viele Bewerbungen ich online abgeschickt habe. Glaubt mir es waren viele. Jedenfalls brachte auch dieser Schritt mir keinen gewünschten Erfolg.

Ich warf nun alles in die Waagschale und ging zum College. Dort gibt es ein “Career Opportunity Center”, welche dir bei dir Jobvermittlung helfen. Leider war ich nicht im Stande einen Part-Time Job am College anzunehmen, da ich kein Student mehr gewesen bin. Ich stellte mir oftmals die Frage, warum ich gerade als Full-Time Student nach Valdosta komme, wenn all meine Vorgänger Part Timer gewesen sind. Es half jedoch nichts sich weiter den Kopf darüber zu zerrbrechen. Die Dame vom Center war recht nett und bemüht mir zu helfen. Sie zeigte mir eine Stelle im Valdosta Country Club als “Busser”, auf die ich mich hätte bewerben können.

Gleich am nächsten Tag fuhr ich hin und sprach mit Leslie, der Chefkellnerin. Das übliche Prozedere nahm seinen Lauf, dass ich zunächst einige Formulare ausfüllen musste. Zwei Tage später bekam ich eine Zusage für ein Jobinterview. Das Gespräch verlief prächtig und man merkte schnell dass wir auf einer Wellenlänge schwimmen und sie mich unbedingt haben wollten, dass heißt es war denen förmlich peinlich, dass sie mir nur die Stelle als “Busser” anbieten konnten. Leslie meinte sie würde mich eher in der Bank sehen, doch da wollte mich nun mal niemand haben. Sie sicherte mir förmlich zu, dass ich bei denen anfangen darf und so war nur noch der Drogentest zu absolvieren. Damit hatte ich kein Problem. Wenige Tage später viel das Ergebnis, wie erwartet negativ aus und so stand nichts mehr im Wege, meine Arbeit als “Busser”, nachzugehen. Ich war nun überglücklich endlich was gefunden zu haben, auch wenn man mich nur für den Mindestlohn von $ 7.25 anstellte und lediglich für 20 Stunden die Woche. Ich war froh überhaupt erst einmal was bekommen zu haben. Zumal ich noch Trinkgeld obendrauf bekomme.  Das ist nicht immer üblich in Amerika. Normal sind Kellner für $ 3.00 die Stunde angestellt und kommen lediglich  mit Trinkgeld auf den Stundenlohn von $ 7.25. Somit hatte ich es schon wirklich gut.

Nach dem Ausfüllen der letzten Formular, konnte ich am nächsten Tag , also dem 28.01., Meine Tätigkeit als “Busser” im “Valdosta Country Club”, aufnehmen. Der Country Club, ist eine Art Restaurant neben dem Golfplatz in Valdosta. Er bietet den Mitgliedern die Möglichkeit dort Mittag aber auch Abendbrot essen zu gehen. Darüberhinaus, kann man die Lokalität für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstage, Geschäftstagungen etc., buchen. Meine Hauptaufgabe ist es solche Events vorzubereiten, indem ich den Raum herrichte, Tische decke, Besteck oder Gläser poliere und letztendlich das Essen aus der Küche zu den Kellnern bringe. Es ist nun kein wirklich abwechslungsreicher Job, doch ich habe mich schnell eingefunden, da auch das Team sehr nett zu mir ist. Es dauerte ein paar Tage, bis ich mich dran gewöhnte die schweren Tabletts zu tragen, doch mittlerweile mache ich eine gute Figur dabei. Alle meinten ich mache einen sehr guten Job und Leslie fragte schon, ob ich nicht für immer bleiben könnte. 🙂 Solche Aussagen machen mich schon stolz. Rundum fühle ich mich wohl zumal ich auch Kontakt zu den Mitgliedern des Country Clubs pflegen kann. Es sind sehr reiche Leute und auch die Wohngegend um den Country Club ist sehr vornehm.

Derzeit arbeite ich für gewöhnlich von Dienstag zu Freitag von 10 Uhr bis 15 Uhr. Manchmal kann die Zeit auch variieren, kommt auch immer mit darauf an, wie viel Betrieb gerade ist und wie ich gebraucht werde. Noch bin ich flexibel, allerdings suche ich nebenbei noch nach einem zweiten Job und hoffe das sich demnächst etwas ergeben wird. Vielleicht habe ich etwas in Aussicht, doch darüber berichte ich, wenn ich es spruchreif wird. 🙂