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#12 Germany vs. USA

“It’s been a while”, würden die Amerikaner sagen (deutsch: Es ist schon eine Weile her – in Bezug auf meine Blogeinträge.).

Statt Euch irgendetwas von meinem Leben hier zu erzählen – was übrigens immer noch nicht langweilig geworden ist – habe ich mir gedacht ich starte mal einen Vergleich zwischen Deutschland und den USA. Sicherlich werde ich einiges vergessen, wem aber noch irgendein Vergleich auf den Lippen brennt – Kommentare sind natürlich immer erwünscht. Ich werde mich dann bemühen, das Ganze zu vergleichen. 😉

1. Hausaufgaben:
Falls es tatsächlich einige Lehrer geben sollte die meinen Blog lesen – SORRY. Aber ich gestehe in meinem Leben noch nie so viele Hausaufgaben gemacht zu haben wir in meiner bislang 2-monatigen Collegekarriere. Das Gute daran ist, diese Hausaufgaben werden benotet, was für mich heißt weniger unverständliche Tests – bessere Chancen auf gute Noten. Was allerdings nicht heißen soll, dass die Hausaufgaben hier leicht wären.

2. Klimaanlagen:
Die Amis sind ziemlich verrückt was Klimaanlagen angeht, jedes Haus, jedes Restaurant, alles ist heruntergekühlt bis zum geht nicht mehr. Am “angenehmsten” ist es dann in Bussen oder Zügen, wo man schon mal Gefrierschrank-Level erreicht.

3. Eiswürfel:
Jedes Getränk wird grundsätzlich mit einer Tonne Eiswürfeln serviert. Kauft man sich Flaschen, so sind diese schon fast bis auf deren Gefrierpunkt heruntergekühlt.

4. Wasser:
Leider, ja leider, kennen die Amis wohl kein Wasser mit Kohlensäure. Sie trinken eigentlich immer Leitungswasser – natürlich mit Eiswürfeln. In Restaurants ist das Wasser übrigens kostenlos.

5. Schokolade:
Wenn Amerikaner etwas nicht können, dann ist das wohl Schokolade produzieren. Die Schokolade hier schmeckt wirklich grauenhaft, was selbst Nina klar geworden ist als sie in den Genuss von Milka und Kinderschokolade aus good old Germany gekommen ist.

6. Supermärkte und Malls:
Die Supermärkte und Einkaufsmalls haben hier 7 Tage die Woche, meistens bis spät in die Nacht (z. B. 23:00 Uhr) geöffnet.

7. Fast Food:
Das gibt es hier wirklich überall. Selbst wenn man durch ein Dorf mit gefühlten 50 Einwohnern fährt findet man hier mindestens 2 – 3 Fast-Food-Ketten auf. Es gibt fast nichts, dass es nicht gibt. Mc Donalds, Burger King, Taco Bell, Wendy’s, Denny’s, Subway, Kentucky Fried Chicken, Popeye’s, uvm. Ja, sogar Tankstellen wie Sheetz und Get-Go verkaufen Fast Food.

8. Benzin:
Apropos Tankstellen. Das Benzin kostet hier momentan ca. $ 3.50 pro Gallone (1 Gallone = 3.78 Liter). Der Tankvorgang an sich ist auch etwas anders, man zahlt zu erst (meistens per Debit/Creditcard) ohne den Tankstellenladen jemals betreten zu haben, wählt sein Benzin aus, tankt und fährt weiter. Diesel ist hier im übrigen teurer als normales Benzin.

9. Autofahren:
Nun ja, das ist definitiv anders. Naja wohl eher langsamer. Auf den meisten Highways – zumindest auf denen ich gefahren bin – war eine Geschwindigkeitsbegrentzung von 55 mph (= 88 kmh). Also überhaupt nicht vergleichbar mit der deutschen Autobahn. Eingehalten wird dies jedoch selten – zumindest meinen Erlebnissen zu Folge. Am Besten man wartet immer, bis 2-3 Autos etwas schneller an einem vorbei gefahren sind, und schließt sich ihnen einfach an. Überholt wird links wie rechts, da kennen die Amis nichts. Abstandsmessung? Keine Ahnung ob es das hier gibt, ich vermute einfach mal nein, nachdem auch mal gerne bis auf einen Meter an das vordere Auto herangefahren wird.

10. Größenverhältnisse:
Jap, hier ist alles rießig. Milch und Orangensaft wird aus Kanistern getrunken, der Kartoffelbrei kommt aus einer Familienpackung die in Deutschland wohl die Wollnys satt bekommen würde und in meine Kabatasse passt genug Kaba für eine Woche. Generell ist hier einfach alles ein bisschen größer, vor allem die Entfernungen.

11. Entfernungen:
Während wir Deutsche schon gerne mal mit den Augenrollen wenn es darum geht eine halbe Stunde zum nächsten IKEA zu fahren, oder ganze 2 Stunden zum Frankfurter Flughafen, lachen uns die Amerikaner hier nur aus. 2 Stunden? Das ist doch ein Klax. Das 7 Stunden entfernte New York City wird schon mal als Wochenendtrip auserkoren. Die Entfernungen sind hier wirklich der Wahnsinn.

12. Hitler:
Auch ich bin diverese Male mit diesem Namen konfrontiert worden. Teilweise weil das wohl leider eines der Dinge ist, die Amerikaner mit Deutschland verbinden. Aber vielmehr, weil sie uns in Sachen Humor wohl etwas voraus sind. Bisher machte sich jeder Film, Comedian, o. ä. darüber lustig. Nicht um gut zu heißen was passiert ist, einfach um sich über diese total lächerliche beschränkte Person lustig zu machen.

13. Brot:
Hier gibt es wohl ausschließlich Toastbrot. Naja gut, man kann “italienisches Brot” kaufen, was eher Toastbrot mit einer Italien-Flagge drauf ist. Es ist gut, man kann es essen, aber ICH VERMISSE DEUTSCHES SCHWARZBROT!

14. Studienkosten:
Das ist wirklich verrückt. Während unsere Stundenten gegen jegliche Studiengebühren protestieren, zahlt man hier gut und gerne mal ca. $3,000 für ein Semester am Community College, und ca. $7,000 an einer Universität. Wohlgemerkt für EIN Semester. Die Gebühren sind bei einigen Unis ersichtlich, so fand ich heraus, dass meine University eine privat Uni ist an der ein Semester schon mal um die $13,000 kostet. Deshalb sind wohl so gut wie alle Studenten nach ihrem Studium erst einmal richtig verschuldet.

15. Busy, busy:
Viele Studenten gehen nebenbei arbeiten, manche sogar Vollzeit!

16. Voluntärarbeit:
Das wird hier ganz groß geschrieben – eine schöne Sache! Schon in der High School sind Schüler zu einer gewissen Anzahl an “Volunteerhours” (Freiwilligenarbeit-Stunden) verpflichtet. Natürlich gibt es dementsprechen viele verschiedene Angebote für Freiwilligenarbeit.

17. Kirche:
Die meisten Amerikaner sind ziemlich gläubig. Sonntags in die Kirche gehen gehört quasi zum Alltag. Kirche ist allerdings nicht gleich Kirche. Die Kirche hier ist um einiges interessanter gestaltet. Bisher hörte ich von Pfarrern mit Ipads und Beamern in ihren Gottesdiensten, und vor allem Pfarrer die mit Leib und Seele ihren Glauben predigen. Ziemlich unterhaltsam!

18. Sport:
Sobald man Mitglied eines Sportvereines ist, in meinem Fall in einem University-Team, sollte man sich auf 5x die Woche Training einstellen. Hartes Training. Um dann am Wochenende oder teilweise auch unter der Woche ein Punktspiel zu bestreiten. Mein Team hat Auswärtsspiel-Fahrten nach Ohio, Kentucky und Washington D.C. vor sich.
Ein schönes Beispiel für hartes Training wäre unser letztes Training. Wir hatten keinen Sportplatz bekommen, was nicht hieß dass das Training ausfallen würde – nein – wir trainierten einfach im Fitnessstudio. 2 Stunden lang. Verschiedene Übungen mit jeweils 10 lbs (ca. 5 kg) pro Hand, u. a. Jumpingjacks (Hampelmänner). Danach diverse Übungen mit dem Ball, die die Oberschenkel schon mal brennen ließen. Weiter ging es mit Medizinballstämmen und Bearwalks (fast wie am Boden herum kriechen). 5 Minuten Sprint auf dem Laufband, 5 Minuten Sprint auf dem Crosstrainer, weitere 5 Minuten Sprint auf dem Fahrrad und 5 Minuten Treppensteigen (nach 5 Minuten war ich laut Gerät im 28. Stock angekommen). Zu guter letzt 1 Minute lang Liegestützen machen. Ich spüre weder meine Arme, noch meine Beine mehr.

19. Tailgating:
Während man bei uns zu einem Fußballspiel hingeht und nach Abpfiff wieder nach Hause geht, gibt es hier das sogenannte “Tailgating”. Man trifft sich vor jedem Spiel auf dem jeweiligen Parkplatz wo man das Auto parken darf und “feiert”. Man sitzt zusammen, jeder bringt etwas zu Essen und zu Trinken mit und teilweise werden auch Spiele gespielt. Kurz vor Anpfiff geht man dann in Massen zum Spiel.

20. Steuern:
In Pennsylvania zahlt man grundsätzlich keine Steuern auf Sachen die man im Supermarkt kauft, Kleidung oder Rezepte. Dies variiert allerdings von Staat zu Staat. Die Amis waren geschockt als ich ihnen von unserer 19% Mehrwertsteuer auf alles erzählt habe. Noch geschockter waren sie als ich ihnen erzählt habe, dass es passieren kann das ich Steuern nachzahlen muss wenn der Zoll das so möchte. Von der Strafe die man für Schmuggel bekommt, wenn man fälschlicherweise durch den grünen Ausgang am Flughafen läuft, waren sie fast genauso schockiert.

21. Freundlichkeit:
Statt ein “2.50 €, hier der Kassenzettel” hört man hier eher ein “hey how are you? Did you have a good day?” (deutsch: “hey wie geht es dir? Hattest du einen guten Tag?”) an der Kasse des Supermarktes.. Mein und Nina’s lieblings Beispiel ist allerdings das “Nein-Sagen”. Während wir Deutsche auf irgendeine Frage einfach mal direkt mit “nein” antworten würden hört sich das übersetzt hier in etwas so an: “Naja, also schön ist das ja schon, ich mag es wirklich, hmmm schon toll……aber ich denke, eigentlich lieber eher nicht, also nicht unbedingt, wobei es wirklich super lieb und nett ist”. Nina und ich unterscheiden einfach zwischen “american honest” und “german honest” (amerikanische- und deutsche Ehrlichkeit). Auf ein “how are you” (wie gehts dir) antwortet man auch grundsätzlich “I’m good how are you” (mir gehts gut wie gehts dir), EGAL wie man sich wirklich fühlt.

 

So, das war es denke ich erst einmal – mir fällt nichts mehr ein.
Aber wie gesagt, falls ich irgendetwas vergessen habe oder es etwas interessantes geben sollte wo ich den Vergleich mal anstellen könnte – nur her damit. 😉

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