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Walking in Memphis

Die Zeit verfliegt nur so und unser Auslandsjahr neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Jetzt heißt es also Prioritäten setzen für all die Dinge, die man unbedingt gesehen haben muss, bevor man das Land verlässt. Und deshalb dachten wir einfach mal: “Wie siehts denn so aus mit Memphis?”, “Memphis, like Elvis und Blues und so?”, “Jaa, wir müssen unbedingt nach Memphis!”, “Okay, dann los nach Memphis!!”

Von Kansas City nach Memphis ist es quasi nur ein Katzensprung. In weniger als acht Stunden kamen Lincoln-Anna, Wichita-Isa und ich direkt in der Beale Street an. Die Beale Street, auch bekannt als „Home of the Blues“, ist eine von wenigen Straßen in den USA, in welchen man legal mit Alkohol herumlaufen und diesen wirklich trinken (!) darf (weitere Straßen lassen sich in Las Vegas, New Orleans, Kansas City usw. finden). Die Straße hat einiges an Geschichte zu erzählen und wenn man all die Touristen ausblendet, könnte man fast denken, man ist in eine Zeitmaschine geklettert und einmal in die Vergangenheit gereist. Die bunten Lichter der Bars, Clubs, Restaurants und Shops versetzen einen gerade nur so in Feierstimmung und man muss sich nicht mal in den Lokalen aufhalten, denn Blues-Musik ertönt draußen von allen Seiten. Außerdem fiel uns sofort auf, dass viele Afroamerikaner in Memphis zu Hause sind, die mit ihren Tänzen und Musikeinlagen gute Laune verbreiten. Besonders süß fanden wir auch die Pferdekutschen, die einen Cinderella Kürbis aus Lichtern hinter sich herzogen und durch die Straßen fuhren. Die Kehrseite von alldem Trubel ist wohl die vierthöchste Kriminalitätsrate in den USA, denn rundum die Beale Street standen Dutzende Polizeiwagen, um alles schön abzuriegeln.

Am nächsten Morgen ging es, zwar mir Verspätung, aber mit größter Vorfreude zu Elvis Presley’s Graceland. Als wir ankamen gab es bereits lange Warteschlangen an den Ticketschaltern und wir befürchteten schon das Schlimmste. Vor uns in der Schlange standen ein paar deutsche ältere Touristen, die sich lauthals über all die verschiedenen Ticketmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten in Graceland unterhielten und wir standen nur da mit großen Fragezeichen im Kopf, denn es gab 5 verschiedene Arten von Touren: Graceland Mansion Tour, Graceland Platinum Tour, Graceland Platinum Tour+Airplanes, Elvis Entourage VIP Tour und Elvis Entourage VIP Tour+Airplanes. Whattheheck?!. Wir entschieden uns für eine einfache Platinum Tour, denn alles andere war wirklich nur eine „Touristenbeschäftigungsmaßnahme“. Die nette Dame am Ticketschalter ließ uns dann auch gleich wissen, dass wir ziemlich Glück hätten und an diesem Tage nur 2 Stunden warten müssten, juhuu! Wir schauten uns also die verschiedenen Elvis Ausstellungen an, die sich entlang des Elvis Presley Boulevards reihten und in unserer Tour inbegriffen waren. Und ja, es war eigentlich schon ein netter Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte: Ausgerüstet mit einem iPad für die interaktive Audiotour warteten wir danach auf einen der kleinen Shuttlebusse, die uns heile über die Straße und hinauf zum Elvis Anwesen bringen sollten. Was ich besonders toll fand: John Stamos, besser bekannt als Onkel Jesse aus Full House, moderierte die gesamte Audiotour. Einen größeren Elvis Fan hätte es wohl hierfür nicht geben können. Die Tour startete im Wohn- und Esszimmer, führte durch weitere Räumlichkeiten wie dem Jungle Room, Music Room, Racquetball Building, Meditation Garden und endete schließlich an seinem Grab hinter dem Pool. Am Ende schauten wir uns noch Elvis’ beeindruckende Autosammlung an und mit unzähligen Elvis Ohrwürmern ließen wir den King of Rock ‘n’ Roll dann auch für diesen Tag hinter uns. Egal ob Fan oder Nicht-Fan: Ein Muss für alle Memphis Besucher!!

Gerade richtig zum Sonnenuntergang machten wir es uns am Mississippi bequem und schauten den Mississippi Dampfern zu, wie sie im Wasser umhertuckerten. Danach traten wir den Heimweg Richtung Missouri an, um auf halber Wegstrecke die Nacht in Springfield zu verbringen. Zum Abschluss des Wochenendes gönnten wir uns schließlich noch ein bisschen Naturkunde in den Fantastic Caverns – eine der vielen Tropfsteinhöhlen in Missouri. Das sollte es dann aber auch wirklich für dieses Wochenende – ohne weiteren Zwischenstopp – gewesen sein…

 

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