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Abschlussseminare in Washington, D.C. und Berlin

Welcher Ort wäre besser geeignet für das Abschlussseminar eines Austauschprogrammes als die Hauptstadt des Landes, in dem man sich während des Austausches aufhielt? Die Teilnehmer des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms haben das Privileg, sowohl in der Hauptstadt der USA als auch in Berlin mit einem Seminar verabschiedet zu werden.

Das Seminar in Washington, D.C. fand am 29. und 30. Juli 2015 statt, also an den letzten beiden Tage unseres einjährigen Aufenthaltes in den USA. Ich reiste schon am 26. Juli in der Hauptstadt an, um noch ein bisschen Sightseeing dort zu machen. Washington, D.C. ist berühmt für seine vielen Museen, von denen die meisten nicht einmal Eintritt kosten! Das Holocaust Memorial Museum, das National Museum of Natural History und die National Archives waren nur ein paar Einrichtungen, die ich besuchte. Letzteres beherbergt einige sehr wichtige Zeugnisse der amerikanischen Geschichte: Die Bill of Rights, die Constitution und die Declaration of Independence (Unabhängigkeitserklärung) können dort im Original eingesehen werden.

Natürlich hat die Stadt darüber hinaus noch einiges mehr zu bieten: Das Capitol, das weiße Haus, das Jefferson Memorial, das Lincoln Memorial, die National Mall, das Second World War Memorial, das Roosevelt Memorial und das Washington Monument, von wo aus man einen tollen Blick über Washington, D.C. hat, lassen einen nicht vergessen, dass man sich in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten befindet. Tatsächlich hat die Stadt ein ganz besonderes Flair und überall ist der berühmte Patriotismus der Amerikaner zu spüren. Wie Ihr vielleicht schon festgestellt habt, wird ziemlich gerne an ehemalige Präsidenten erinnert – kein Wunder, immerhin ist sogar der Namensgeber der Stadt der erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Das weiße Haus

Das weiße Haus

Der Blick vom Washington Monument auf das Lincoln Memorial

Der Blick vom Washington Monument auf das Lincoln Memorial

Der Blick vom Washington Monument auf das Jefferson Memorial

Der Blick vom Washington Monument auf das Jefferson Memorial

Der Blick vom Washington Monument auf die National Mall und das Capitol

Der Blick vom Washington Monument auf die National Mall und das Capitol

Washington Monument

Washington Monument

World War II Memorial

World War II Memorial

World War II Memorial

World War II Memorial

World War II Memorial

World War II Memorial

Die National Mall mit Blick auf das Lincoln Memorial

Die National Mall mit Blick auf das Lincoln Memorial

The Capitol - leider eingerüstet

The Capitol – leider eingerüstet

D.C. steht übrigens für District of Columbia – die amerikanische Hauptstadt ist nämlich so etwas wie ein Stadtstaat und füllt den ganzen District of Columbia aus. Natürlich bestände ohne dem Zusatz auch Verwechslungsgefahr mit dem Bundesstaat Washington. Das zwei Orte den gleichen Namen haben, soll in den USA ja öfter mal vorkommen…

Nach und nach trudelten die PPP-Teilnehmer in der Hauptstadt ein und schließlich wurden wir am 29. Juli von der Austauschorganisation Cultural Vistas und dem U.S. Department of State zum Abschlussseminar empfangen. Dieses beschränkte sich größtenteils auf Feedback von uns über das Programm. Natürlich hatte jeder einiges zu erzählen und schon bald wurde uns klar, dass es dank 75 Teilnehmern auch 75 vollkommen unterschiedliche Stories gibt. Gleichzeitig wurde uns langsam bewusst: Die Uhr tickt – unsere letzten Stunden in den USA sind angebrochen! Bei mir überwiegte vor allem die große Vorfreude auf das Wiedersehen in Deutschland. Gleichzeitig stellten sich natürlich Fragen wie: Werde ich mich mit meinen Freunden noch genauso gut verstehen wie vor einem Jahr? Wird es komisch sein, nach allem was in diesem Jahr passiert ist, zum ersten Mal wieder mein Zuhause zu betreten? Wie um alles in der Welt soll nach der ganzen Aufregung wieder Normalität in mein Leben einkehren – werde ich mich in Deutschland zu Tode langweilen?

Zusammen mit 74 jungen Menschen, die ähnlich aufgeregt waren wie ich, überstand ich den schlaflosen Flug über den großen Teich und kam schließlich am 31. Juli am Flughafen in Frankfurt an, wo ich von meinem Papa empfangen wurde. Deutsche Kennzeichen. Deutsche Schilder. Überall wird Deutsch gesprochen. Das waren die ersten Sachen, die mir durch den Kopf gingen. Wie kann es sein, dass alles, was vor einem Jahr noch so vertraut war, nun plötzlich so ungewohnt aussieht?

Meine ganze Familie machte mir das Ankommen dann aber sehr leicht, indem sie mich zu Hause mit Leberkäse und einem riesigen Banner empfingen.

Willkommen!

Darauf folgten anderthalb Monate im schönen Deutschland, in denen mir klar wurde, dass alle meine Beängstigungen (mal wieder) unbegründet waren. Die GIZ gab uns die Zeit zum Wiedereinfinden bewusst, bevor sie uns zum Nachbereitungsseminar Reichtstagsgebäudevon 19. bis 21. September in Berlin einlud. Für mich zum ersten Mal ein Punkt, an dem ich mich wieder bewusst mit meinem Aufenthalt in den USA beschäftigte. Nach der Ankunft am 31. Juli ging alles so schnell – es ist unglaublich, wie wenig Zeit es benötigt, bis man alles um sich herum wieder gewohnt ist.

Das Seminar drehte sich ums Zurückblicken und Erzählen. Erinnerungen teilen. Ein paar Teilnehmer sind nicht richtig in Deutschland angekommen und wollen am liebsten gleich zurück, andere sind schon wieder in den USA oder in Großbritannien. Sehr interessant war es, zu hören, welche Wege jeder einzelne jetzt einschlägt und wie sich die Pläne einiger für die Zukunft sehr geändert haben.

Da es sich um ein vom Deutschen Bundestag gesponsertes Programm handelt, durfte natürlich eine Besichtigung des Reichstagsgebäudes nicht fehlen. Ein besonderes Privileg war es außerdem, dass die große Abschlussveranstaltung mit Urkundenübergabe im Roten Rathaus, dem Sitz des Berliner Senats, stattfand. Urkunden des Deutschen Bundestags, des U.S. Department of State, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und von Cultural Vistas wurden von den entsprechenden Vertretern überreicht – sogar mehrere Mitglieder des Bundestages waren bei der Veranstaltung anwesend und gratulierten uns zum erfolgreichen Abschluss des Programms.

Von einem Abschluss kann aber keinesfalls die Rede sein. Während des Jahres in den USA habe ich natürlich sowohl die Vereinigten Staaten als auch Deutschland besser kennen gelernt – diese Erfahrung geht jedoch zurück in meinem Heimatland immer noch weiter. Genauso, wie mir in den USA Dinge an Deutschland auffielen, die ich dort vermisste, ist es jetzt anders herum. Mit jedem Tag in Deutschland lerne ich auch die USA besser kennen und verstehe viele Zusammenhänge erst, nachdem ich sie im Nachhinein genauer betrachte. You never stop learning!

Julia

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