Als Erholung von meinem überaus anstrengenden Leben hier habe ich mir mal ein bisschen Urlaub in dem 50. und somit neusten

Die acht Hauptinseln von Hawai'i

Die acht Hauptinseln von Hawai’i

Bundesstaat der USA gegönnt: In Hawai’i, genauer gesagt auf der Insel O’ahu, einer der acht Hauptinseln der Inselgruppe. Nach einem sechsstündigen Direktflug befand ich mich im über 4.000 Kilometer von Mount Vernon entfernten Honolulu, der Hauptstadt von Hawai’i. Von Deutschland aus gesehen war ich also quasi auf der anderen Seite der Welt, und statt den schon gewohnten neun Stunden Zeitverschiebung war es bei mir plötzlich ganze zwölf Stunden später als zu Hause.

Falls ihr Euch jetzt schon wundert, warum ich immer diese komischen Apostrophe in “Hawai’i” und “O’ahu” schreibe: Das ‘Okina gehört zum Hawai’ianischen Alphabet und kennzeichnet, dass der Buchstabe vor und hinter dem Apostroph getrennt voneinander ausgesprochen werden. Übrigens besteht das Hawaiianische Alphabet nur aus 13 Buchstaben – darunter die fünf Vokale (a, e, i, o, u), die auch wir benutzen, aber weniger Konsonanten. Für mich war es vielleicht gerade deshalb ziemlich schwer, mir Hawaiianische Wörter und Namen zu merken; irgendwie hört sich alles einfach ziemlich ähnlich an! Viele Straßen haben nämlich statt den typischen Amerikanischen Straßennamen, die man in den USA fast in jeder Stadt findet (Commercial Ave, Wall Street, Main Street…) Hawaiianische Namen wie Kapahulu Ave oder Kamehameha Street (benannt nach einem ehemaligen König von Hawaii). Schließlich ist Hawai’i aber auch der einzige Bundesstaat der USA, die nicht nur Englisch als offizielle Sprache hat.

Waikīkī

Waikīkī mit Blick auf den Diamond Head

Wie man es aus Film und Fernsehen kennt, trugen die Stewardessen im Flugzeug tatsächlich Hawaiianische Ketten und teilweise Blumen im Haar. Außerdem gab es nehmen den normalen Getränken im Flieger eine exotischere Saftauswahl. Und wenn man am Flughafen in Honolulu die Toilette aufsuchen will, tragen die Männchen vor der Tür, die Men und Women kennzeichnen, auf einmal Hawaiihemden und Blumenketten. Wer ebenfalls immer mit Hawaiihemden bekleidet ist, sind die Busfahrer: Diese tragen Hemden mit Blumen und Bussen darauf abgebildet.

Das wars aber dann auch schon fast wieder mit den Unterschieden zu den USA – die ganzen Fastfood-Ketten wie McDonald’s, Burger King, Arby’s oder zum Beispiel Starbucks findet man nämlich auch auf den Inseln mitten im Pazifik wieder. Und Honolulu gleicht einer Amerikanischen Großstadt mit vielen Hochhäusern und sogar einem Chinatown. Überrascht war ich auch, als ich die großen Autobahnen auf der Insel sah. Ich hatte mir Hawai’i einfach viel naturbelassener vorgestellt! Mit der Insel O’ahu befand ich mich aber auch auf der am meisten besiedelten Insel.

In den nächsten Tagen erkundeten wir (von zahlreichen Japanern umgeben) die vielen Strände und Shops Waikīkīs, fuhren einmal quer über die Insel nach Hale’iwa, erkundeten die atemberaubenden Strände im Osten (Kailua und Lanikai), wanderten durch einen tropischen Wald zu dem Maunawili Wasserfall, sahen uns Honolulu vom Aloha Tower aus an, bestiegen den berühmten Diamond Head (das Wahrzeichen von Waikīkī), sahen uns drei Hula-Tänze an, besuchten Pearl Harbor und das Arizona Memorial und verbrachten schließlich unsere letzten paar Stunden am Ewa Beach, von wo aus man einen tollen Blick auf Honolulu hatte. Die meisten Strände sind sehr touristisch, und auch sonst ist vor allem in Waikīkī alles für Touristen ausgelegt. Am Anfang fühlte ich mich deshalb eher wie auf Mallorca oder an einem Urlaubsort in Italien. Nur dass O’ahu neben den Stränden auch noch eine einzigartige Natur zu bieten hat: Bei unseren Hikes sah ich Tiere (vor allem bunte Vögel) und Pflanzen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte! Besonders viel werden auf der Insel Ananas angebaut (die faszinierend aussehende rote Erde im Landesinneren eigenet sich wohl besonders gut dazu). Natürlich gönnten auch wir uns lokale Früchte, neben Ananas noch Papayas und eine Mango. Gerade in den letzten Tagen hat mir O’ahu dann von Tag zu Tag besser gefallen.

Obwohl ich mich ziemlich nah am Äquator befand, kam es mir nie unangenehm heiß vor, da es meistens ein bisschen bewölkt war. Das Wetter kann sich super schnell auf den kleinen Inseln ändern und es kommt fast täglich ein oder zweimal am, dass es einen kleinen Regenschauer gibt – manchmal so leicht, dass man die kleinen Tröpfchen nicht einmal sehen kann und nur ganz leicht auf der Haut spürt.

Zum Glück kommt jetzt auch zu Hause in Mt. Vernon die Zeit, in der man sich (wie ich gerade) in kurzer Hose und Top auf den Balkon setzen und die Sonne genießen kann. Auch wenn der Urlaub auf Hawai’i sehr schön war – Washington State hat ebenfalls einiges zu bieten! Von meinem Frühling hier gibts bald wieder mehr.

Julia